Duisburg. Die künftige Asyl-Notunterkunft im leeren Barbara-Hospital in Neumühl soll nach Auffassung des Flüchtlingsrates schon jetzt von der Polizei gesichert werden. Im Gegenzug kritisiert der Flüchtlingsrat Stadtdirektor Spaniel, der bei der Bürgerinfo deutlicher und kritischer hätte auftreten müssen.

Der Duisburger Flüchtlingsrat fordert Polizeischutz: Das leerstehende ehemalige katholische Krankenhaus in Neumühl, das wie berichtet ab Oktober/November zu einer Notunterkunft für Asylsuchende umgewandelt werden soll, muss nach Auffassung des Flüchtlingsrates schon jetzt von Polizei gesichert werden.

Spätestens nach der tumultartigen Bürger-Info-Veranstaltung in Neumühl vom vergangenen Freitag, so Frank Noroschat, Sprecher der Initiative, bei der aus Teilnehmerkreisen verbal jede Menge Gewalt und Rassismus zu hören gewesen sei, müsse die Polizei jetzt das leerstehende Gebäude sichern.

Vertreter des Flüchtlingsrates kamen nicht mehr in den überfüllten Saal

Zudem wies Noroschat die Äußerung des Stadtdirektors Reinhold Spaniel zurück, der unter anderem den bei der Veranstaltung anwesenden Vertretern des Flüchtlingsrates vorgeworfen hatte, den Rechten nicht Paroli geboten zu haben.

Kundgebung gegen rechte Asyl-Hetze

Den Neumühler Tumult nehmen mehrere AntiFa-Gruppierungen zum Anlass, um einen Protestmarsch zu organisieren. Die Initiative „Gegen die Duisburger Zustände“ will am Samstag, 27. September, nach den Tumulten gegen das Landesasyl im Neumühler St. Barbara-Hospital gegen Fremdenfeindlichkeit und rechtsradikale Hetze mobil machen. Die Demo beginnt um 16.30 Uhr an der Hamborner Feuerwache und wird zum Hohenzollernplatz führen. Die Kundgebung ist bei der Polizei angemeldet, die jetzt die vorbreitenden Abstimmungen durchführt.

Auch ProNRW hat für den Tag zuvor nun eine Kundgebung in Neumühl bei der Polizei angemeldet, die an der Holtener Straße geplant ist.

Insgesamt sechs Vertreter des Flüchtlingsrates, so erwidert Noroschat, seien zu der Bürger-Info-Veranstaltung nach Neumühl gekommen, keiner jedoch von ihnen sei in den Saal hineingekommen. Insofern sei es ihnen von vornherein nicht möglich gewesen „innerhalb des Saales Position zu beziehen, wohl aber außerhalb in Einzelgesprächen argumentativ und sachlich zu diskutieren.“

Das dies aber angesichts einer verbal extrem aggressiven Menschenmenge nicht zu sonderlich großem Erfolg geführt habe und jederzeit mit einem Umschwenken in körperliche Gewalt zu rechnen gewesen sei, sei sicherlich nicht dem Flüchtlingsrat anzulasten.

Stadtdirektor hätte an Zusammenhalt demokratischer Kräfte appellieren müssen

Der Flüchtlingsrat aber macht jetzt dem Stadtdirektor den Vorwurf, dass dieser „gegenüber dem angeheizten und aufgestachelten Mob und deren Stichwortgebern“ deutlicher und kritischer hätte auftreten müssen und dies mit einem Appell des Zusammenhaltes an die demokratischen Kräfte dieser Stadt hätte verbinden müssen.