Duisburg. Aufgeheizte Stimmung bei der Bürgerinformation für das Landesasyl in Neumühl. Überschattet hat die Veranstaltung das im Internet kursierende Gerücht über eine angebliche Kindesentführung. OB Link pfiffen die Zuhörer bei seiner Ankunft in Neumühl aus.

Das bei Facebook kursierende Gerücht einer angeblich geplanten Kindesentführung in Neumühl hat die Infoveranstaltung zum geplanten Landesasyl überschattet. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot im Einsatz, um die Versammlung abzusichern. Die Personalien von mehreren Zuhörern wurden festgestellt.

Wenigstens 300 Bürger machten im und vor dem Saal im Herz-Jesu-Gemeindezentrum am frühen Freitagabend ihrem Unmut Luft. Wegen des Andrangs wurden die Redebeiträge auch per Lautsprecher nach außen übertragen. Bürger pfiffen das Stadtoberhaupt bei seiner Ankunft in Neumühl aus. Sozialdezernent Reinhold Spaniel und OB Link kündigten während der Versammlung an, den Vorfall an der Lehrerstraße gemeinsam mit der Polizei aufarbeiten zu wollen, um die Situation zu beruhigen.

"Neumühl ist mehr als die paar Schreihälse, die sich hier hochschaukeln", kommentierte Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link die aufgeheizte Stimmung im Stadtteil. Die Situation in Neumühl ähnelt fast der vor rund einem Jahr, als das leer stehende Barbara-Hospital erstmalig als Flüchtlings-Unterkunft im Gespräch war. Als Folge gab es mehrere Demonstrationen einer rechtspopulistischen Gruppierung in der Stadt, die die Flüchtlingsunterkunft in dem leer stehenden Barbara-Hospital verhindern wollten. (mawo/-er)