Duisburg. Der Ausbau der rund 1,2 Millionen Euro teuren Überwachungstechnik der Duisburger Verkehrsgesellschaft ist abgeschlossen. Gleichzeitig zahlen sich die Unternehmungen aus: Vandalismus ist in den Bussen und Bahnen um 60 Prozent gesunken. In erster Linie sollen sich die Fahrgäste aber sicher fühlen.
Über den wachsenden Einsatz von Überwachungskameras im öffentlichen Raum lässt sich bekanntlich streiten – im Fall der Duisburger Verkehrsbetriebe (DVG) zahlen sich die Videokameras jedenfalls aus. Seit die Kameras in den Bussen eingebaut sind, muss die DVG rund 60 Prozent weniger für Vandalismusschäden aufwenden. Vor Einsatz der Kameratechnik betrugen die durch mutwillige Zerstörung verursachten Schäden in Bussen und Bahnen rund 400.000 Euro im Jahr. In erster Linie zielt die Überwachung aber auf das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste und nicht zuletzt auch der eigenen Mitarbeiter.
Der vor zwei Jahren gestartete Ausbau der Kameratechnik ist seit kurzem abgeschlossen: Sämtliche 116 Busse und 64 Bahnen sind jetzt mit den halbkugelförmigen Kameras ausgestattet. Die DVG hat insgesamt 1,2 Millionen Euro in die Technik investiert. „Jeder einzelne Cent ist hier gut investiert. Die Sicherheit unserer Fahrgäste und unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität“, DVG-Technikvorstand Klaus-Peter Wandelenus.
"Subjektives Sicherheitsgefühl der Personen"
Ziel bleibe es, weiter gegen Gewalt, Vandalismus und Respektlosigkeit in Fahrzeugen und an Haltestellen vorzugehen. „Qualität im öffentlichen Personennahverkehr wird nicht nur über Sauberkeit und Pünktlichkeit definiert, sondern es geht besonders auch um das subjektive Sicherheitsgefühl der Personen, die mit uns unterwegs sind“, sagt DVG-Chef Marcus Wittig.
Das Kamera-System der DVG
In den DVG-Standardbussen sind vier Kameras installiert, in den Gelenkbussen sechs. In Straßenbahnen (Linien: 901 und 903) sind jeweils sechs Kameras, in den Stadtbahnen (Linien: U79) sieben Kameras an der Fahrzeugdecke angebracht.
Zusätzlich sind alle oberirdischen und unterirdischen - insgesamt 131 - Bahnhöfe oder Bahnhaltestellen mit Videokameras ausgestattet. In den 165 Bussen und 64 Bahnen sind täglich etwa 174.000 Personen unterwegs.
Die Videoaufnahmen dienen ausschließlich dem Zweck der Beweissicherung im Fall von Gewalt, Zerstörung oder Diebstahl, betont die DVG beim Thema Datenschutz. „Wir sind uns der Sensibilität, die ein Einsatz von Videokameras mit sich bringt, durchaus bewusst.
Konzept eng mit TÜV Rheinland abgestimmt
Um alle datenschutzrelevanten Aspekte zu berücksichtigen, haben wir unser Konzept eng mit dem Datenschutz-beauftragten des TÜV Rheinland abgestimmt“, so Wandelenus. Die Kameras speichern die Daten in einer verschlossenen „Blackbox“, die ältesten Daten werden nach drei Tagen automatisch überschrieben und würden laut DVG ausschließlich im „Ereignisfall“ ausgewertet und zur Beweissicherung der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht übergeben.