Duisburg. Feuerwehr und DVG testen den Ernstfall eines Brandes im U-Bahn-Tunnel „Auf dem Damm“ in Meiderich. 65 Studenten sind als Statisten dabei und untersuchen zugleich die Dynamik einer großen Menschenmenge bei einer Gefahrensituation.

Dichter Rauch im U-Bahn-Tunnel „Auf dem Damm“ in Meiderich. Das Feuer muss gelöscht werden, Passagiere sind zu retten. Alarm für die DVG und die Feuerwehr. Probealarm wohlgemerkt.

Die Feuerwehr übt in regelmäßigen Abständen Einsätze solcher Art, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Auch für die DVG sind die Erkenntnisse wertvoll: „Wir können anhand eines derartigen Szenarios Schwachstellen in unseren Betriebsabläufen identifizieren und unsere Gefahrenabwehrorganisation überprüfen“, erklärt Birgit Adler von der DVG.

Szenario der Übung: Die U79 ist nachts auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Meidericher Bahnhof und voll mit Fahrgästen besetzt, als der Fahrer Rauch im vorderen Wagen bemerkte. Er bringt die Bahn kurz vor dem Bahnhof „Auf dem Damm“ zum Stehen und alarmiert die Leitstelle der DVG. Das bringt die übliche Meldekette in Gang: Feuerwehr und Polizei werden informiert. Der Fahrer beginnt mit der Evakuierung der Bahn und geleitet die Fahrgäste über den Betriebsgang zum nächsten Bahnhof.

Statisten spielen verschiedene Rollen, zwei bleiben als Vermisste zurück

65 Probanden der Universität Duisburg-Essen hatten sich als Statisten mit unterschiedlichen Rollen zur Verfügung gestellt, zwei von ihnen bleiben als vermisste Personen an der Bahn zurück. Für den Fachbereich Theoretische Physik war dies gleichzeitig ein Verhaltensexperiment zur Erforschung der Dynamik einer großen Menschenmenge bei einer Gefahrensituation.

Die Feuerwehr trifft mit vier Löscheinheiten , insgesamt 50 Einsatzkräften, ein. Die Einsatzpriorität wird nach kurzer Erkundung sofort auf die Rettung der zwei vermissten Personen gelegt. Zwei Trupps mit schwerem Atemschutz und Hilfsmitteln werden schnellstmöglich in den Tunnel geschickt. „Das eingesetzte Löschwasser, das sogenannte ‚Wasser am Rohr‘, ist bei den hohen Temperaturen in einem Brandfall für Retter und Opfer gleichermaßen lebensnotwendig“, weiß Feuerwehreinsatzleiter Robert Bäcker. Nach der Rettung der Personen beginnen die eigentlichen Löscharbeiten. „Regelmäßig werden Szenarios – Brände und Notfälle aller Art – ‚durchgespielt‘, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, erläutert Bäcker. „Beide Seiten können von der Übung profitieren“, so Ralf Puschke, Übungsleiter bei der DVG.