Duisburg. . Die Beteiligung war gering. Kritik gab es trotzdem an den neuen Plänen der Stadt Duisburg für die Mercatorstraße im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofsplatte. Die Eckbebauung der Platte halten die meisten Teilnehmer für überflüssig. Für einige müssen auch immer noch zu viele Bäume gefällt werden.

Die Runde war überschaubar angesichts der Protestwelle vor einem Jahr. Nur knapp 30 Bürger fanden den Weg in die Aula der Globus-Gesamtschule, um sich über die veränderten Pläne für die Mercatorstraße im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofsplatte zu informieren. Die Stadt hatte, wie berichtet, neu überlegen müssen. Einerseits war der vom BUND initiierte Widerstand groß, weil ursprünglich 32 Platanen gefällt werden sollten. Andererseits sprang mit Multi Development auch der Investor für die Eckbebauung der Platte ab. Ein komplett neuer Entwurf ist nun allerdings nicht herausgekommen.

Es gibt demnach weiter statt vier nur noch zwei Fahrspuren, die aber jetzt nicht mehr durch einen kleinen Mittelstreifen getrennt, sondern zusammengelegt werden. Die Straße verschwenkt stärker Richtung IHK-Gebäude, wodurch acht bis neun Platanen erhalten werden können, sagt Hendrik Trappmann, Leiter des Planungsamtes. Der Radweg soll künftig auf der östlichen Seite in Richtung Hauptbahnhof zu finden sein.

So sieht der Zeitplan aus

Der Beirat für Stadtplanung befasst sich am Dienstag, 23. September, ab 18 Uhr öffentlich mit der Eckbebauung der Bahnhofsplatte im „Kleinen Prinzen“, Schwanenstraße 5-7. In diesem Herbst sollen die neuen Pläne den politischen Gremien vorgestellt werden, im Dezember 2014 die beantragten Fördermittel für die Platte bewilligt sein.

Die Neugestaltung der Platte mit Bänken, Wasserspiel und Veranstaltungsbereich soll in der zweiten Jahreshälfte 2015 starten und bis Anfang 2017 dauern. Erst danach stehe das Baugrundstück für das Gebäude zur Verfügung, so die Stadtplaner. Die Ausschreibung erfolge deshalb erst ab Mitte 2015. Investoren sollen bereits Schlange stehen.

Neue Rahmenvorgaben für das Grundstück erarbeiten

Aber ein maximal fünfgeschossiges Gebäude, um die Platte einzufassen, hält Trappmann aus städtebaulicher Sicht weiter für essenziell – eine Meinung, die zumindest viele auf der Versammlung in der Globus-Gesamtschule überhaupt nicht teilten. „Warum ist das so wichtig? Es gäbe doch jetzt die Gelegenheit, den Bereich dort einfach frei zu lassen“, sagte etwa ein Teilnehmer. Trappmann sieht dagegen ein solches Gebäude als Brücke zwischen Hauptbahnhof und Fußgängerzone. Ein gastronomisches Angebot im Erdgeschoss solle außerdem die neu zu gestaltende Bahnhofsplatte zusätzlich beleben. Über die Ausgestaltung, so Trappmann, könne noch geredet werden. Es gehe gerade darum, neue Rahmenvorgaben für das Grundstück und Gebäude zu erarbeiten, damit es mit der Platte harmoniert und sich bestmöglichst in den gesamten Bereich einfügt.

Für einige Bürger werden darüber hinaus trotz geplanter Ersatzpflanzungen immer noch zu viele Bäume gefällt. Diese Kritik hatte zuvor bereits der BUND als erste Reaktion auf die neuen Planungen geäußert. Wiederum andere befürchten massive Staus durch die geplante Verringerung der Fahrspuren von vier auf zwei. Der Verkehr werde sich verlagern, entgegneten die städtischen Planer, die keinen leichten Stand hatten. Die Diskussion wird über diesen Abend hinaus weitergehen, aber das soll sie auch.