Duisburg. Bei der Firma Woma in Duisburg-Rheinhausen werden Pumpen im Hochdruckbereich gefertigt. Mit ihren Produkten ist Woma in ihrem Bereich unter den Top-Drei am Weltmarkt. Bei Leistungen bis zu 4000 Bar muss bei der Fertigung haargenau gearbeitet werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig.

Mit einem Druck von 4000 Bar verlässt das Wasser den Düsenkopf. Das Wasser ist mit Abrasivstoffen (Sand und Mineralien) versetzt. Der messerscharfe Strahl schneidet durch eine Stahlplatte. Neben der Platte steht ein Stück Betonwand. Auf der Vorderseite ist sie bis auf die Stahlkonstruktion abgetragen. Auch das mit Hilfe eines Wasserstrahls. Bei der Firma Woma an der Werthauser Straße werden Pumpen im Hochdruckbereich hergestellt. Die Mitarbeiter testen die Leistung der Geräte auf dem Firmengelände in ihren verschiedenen Anwendungsbereichen.

„Wo Kärcher aufhört, fangen wir an“, sagt Produktionsleiter Ralf Schweda. Der herkömmliche Hochdruckreiniger, der zu Hause im Garten genutzt wird, hat eine maximale Leistung von 160 Bar. Die Geräte bei Woma, die seit 2011 Teil der Kärcher Group ist, fangen bei 500 Bar an und enden bei 4000 Bar.

Womas Produktpalette wird weltweit vertrieben

Die Anwendungsgebiete sind verschieden und breit gefächert. Dienstleistungsunternehmen reinigen mit Woma-Produkten Hochöfen in der Stahlindustrie. Bei Sanierungen wird poröser Beton mit Wasserdruck entfernt. Die Produkte von Woma sind dabei oft kundenspezifisch produziert. Auch Schiffswände werden mit Gerätschaften aus Duisburg gereinigt. „Je nach Anwendung geht es um die richtige Mischung von Druckhöhe und Wassermenge“, erklärt Schweda. Um zum Beispiel Stahl zu schneiden, ist extremer Druck bei geringer Wassermenge nötig.

Woma vergrößert sich am Standort Duisburg

Woma wurde 1962 gegründet und hat heute 230 Mitarbeiter in Duisburg.

Die Firma wächst weiter. Ein Sportplatz neben dem Firmengelände wurde aufgekauft. Dort sollen weitere 14 000 Quadratmeter Produktionsfläche entstehen und auf zusätzlichen 7000 Quadratmetern das Kärcher Kompetenzcenter West.

Womas Produktpalette wird weltweit vertrieben. 80 Prozent werden exportiert. Zum Beispiel nach Russland, Osteuropa, den Arabischen Emirate, Südamerika und momentan auch besonders nach Japan. „Dort wird gerade viel Bau- und Straßenerneuerung wegen der olympischen Spiele 2020 betrieben“, erklärt Schweda den Bedarf an Sanierungswerkzeug im Land der aufgehenden Sonne.

In der Spitze am Weltmarkt

1962 aus einem Salz- und Chemiehandelsunternehmen entstanden und durch Wolfgang Maasberg gegründet, ist Woma heute mit seinen Produkten unter den Top Drei am Weltmarkt. Startschuss für die Erfolgsgeschichte gab ein Gerät zur Kanalreinigung: Der „Atülag“, der bis heute unter dem Begriff „Duisburger Prinzip“ bekannt ist. Die heutigen Produkte sind weitaus komplexer. „Wir brauchen Sonderstähle, die den hohen Druck aushalten und bei den Passungen der Dichtungssysteme arbeiten wir im Tausendstel-Bereich“, spricht Schweda über die Anforderungen an sein Team. Dem Produktionsleiter unterstehen etwa 100 Mitarbeiter, die unmittelbar an der Produktion beteiligt sind.

Auf 6000 Quadratmetern beherbergen mehrere Hallen die einzelnen Produktionsschritte bis zur fertigen Pumpe. Im Zerspanungsbereich werden die Bauteile gedreht und gefräst, bevor Feinwerktechniker sicherstellen, dass alles sauber und entgratet ist. Die Schläuche für die Pumpen werden in der nächsten Halle gefertigt. Im Montagebereich wird alles zusammengefügt. Am Ende der Prozesskette steht der Probelauf. „Nichts verlässt Womas Hallen, dass nicht auf Herz und Nieren getestet ist“, sagt Ralf Schweda. Druck, Wassermenge und Systemsicherheit müssen gewährleistet sein. Dann kann mit Wasser auch Stahl geschnitten werden.