Duisburg. Die Bürger sollen an einer Ideenwerkstatt für die Umgestaltung des Kantparks in der Duisburger Innenstadt beteiligt werden. Die Bezirksvertreter kritisieren die Kosten von 100.000 Euro. Politiker wollen keinen Zaun
Der Kant-Park spielt beim Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt eine wichtige Rolle. Im kommenden Jahr sollen Anwohner, Stadtplaner, Vertreter des Lehmbruck-Museums und alle, die sich gerne in dem grünen Flecken aufhalten, mitreden können, wie der Park verändert werden soll. Dazu soll es eine Planungs- und Ideenwerkstatt geben, die von einem externen Moderator, möglichst einem Planungs-Experten, moderiert werden soll und die sich die Stadt 100 000 Euro kosten lässt. Genau an diesem Betrag entzündete sich in der Bezirksvertretung Mitte Kritik.
Ob man sich das Geld nicht sparen und die Stadt die Beteiligung selbst moderieren könnte, wollte Fredy Wagemeyer (CDU) wissen. Tanja Koch, Projektkoordinatorin vom Amt für Umwelt und Grün, betonte allerdings, dass man externen Sachverstand hinzuziehen wolle, der die Sicht von außen vertrete.
Zudem: Die 100 000 Euro seien Teil des Förderkonzepts, werden mit 80 Prozent bezuschusst und nicht für andere Projekte verwendbar. Für die Gestaltung des Parks, die bis 2017 abgeschlossen sein soll, bleiben noch 1,4 Millionen Euro. „Neben den Vorschlägen der Bürger geben wir den Planern Vorgaben mit auf den Weg“, betont Tanja Koch. Dazu gehören das Budget, eine angedachte Randbebauung von Sir Norman Foster, der aber bisher eher Ablehnung entgegen gebracht wurde, und dass keine großflächige Abholzung der Bäume geschehen dürfe.
Architekten sollen Konzepte vorlegen
Die Bürgerbeteiligung soll im kommenden Jahr starten. Von den 100 000 Euro sollen aber auch Architektenbüros gebeten werden, mit den Ideen der Bürger ein Konzept für den Kant-Park vorzulegen.
„Wir wollen gezielt auf Büros zugehen, die schon Erfahrung mit der Umgestaltung von Parks, vielleicht auch in Verbindung mit einem Museum, haben“, erklärt Tanja Koch vom Amt für Umwelt und Grün den Ablauf.
Dr. Lothar Tacke (SPD) fügte noch weitere Wünsche in der Diskussion hinzu. „Wir möchten nicht, dass der Park eingezäunt wird.“ Frank Albrecht (FDP) äußerte sich als Kulturpolitiker: „Schön wäre, wenn das Lehmbruck-Museum besser zu Geltung kommt.“ Tanja Koch weiß, dass eine Umzäunung bereits in der Vergangenheit heiß diskutiert wurde, will diese Entscheidung aber am liebsten noch nicht vorweg nehmen. Am Ende beschließt die Bezirksvertretung allerdings mehrheitlich, dass auch diese Punkte berücksichtigt werden sollen.
Ulrich Martel (AfD) gibt zu Bedenken, dass die sozialen Probleme im Kant-Park durch eine Umgestaltung nicht verschwinden werden. „Teilweise liegen dort mehr Kronkorken als Laub“, beschreibt er. Mit der Lösung dieser Probleme solle nicht bis zur Umgestaltung gewartet werden, betont Koch. In einer Arbeitsgruppe, an der sich beispielsweise die Suchtberatung, Polizei, Ordnungsamt, Lehmbruck-Museum und das Amt für Umwelt und Grün beteiligen, soll überlegt werden, wie man den Abhängigen, die sich derzeit im Kant-Park aufhalten, helfen kann.