Duisburg. Der Veranstalter des ersten Duisburger Holi-Festivals hat das Farbrausch-Spektakel kurzerhand nach Geldern verlegt. Die immer wieder neuen Auflagen des Amtes für Baurecht und Bauberatung hätten die Durchführung im Hochfelder Rheinpark unmöglich gemacht, sagt Veranstaltungsleiter Christian Fischer von Justa-Event.

Es sollte bunt und laut und fröhlich werden am 6. September beim ersten Holi-Festival in Duisburg. Doch nun wird es gar nichs mit dem Rausch der Farben im Rheinpark. Der Veranstalter Justa-Event aus Hannover hat, wie bereits kurz gemeldet, das Festival kurzerhand ins niederrheinische Geldern verlegt.

„Wir bedauern diese Entscheidung sehr. Wir sahen einfach keine Möglichkeit mit dem Amt für Baurecht und Bauberatung eine Einigung zu finden“, schreibt Justa-Event auf seiner Internetseite. „Wir haben immer wieder alles nachgereicht und erfüllt, es wurden uns jedoch immer wieder neue Auflagen gemacht, oder unverständlich formuliert. Wir weisen nochmal drauf hin, dass unserer Antrag im April 2014 gestellt wurde und alle anderen Ämter ihre Zustimmung zu der Veranstaltung gegeben haben. Bei diesen Ämtern in Duisburg bedanken wir uns für die bisherige Arbeit“, heißt es weiter, und das ist keineswegs ironisch gemeint.

Letztlich sei es an einem Beamten gescheitert

Auch Veranstaltungsleiter Christian Fischer bestätigt gegenüber der NRZ die gute Kooperation mit anderen Stellen der Stadt sowie Polizei und Feuerwehr, die das vorgelegte Sicherheitskonzept von Justa mit nur leichten Änderungen rasch genehmigt hätten. Gescheitert sei das Holi-Festival in Duisburg letztendlich am Amt für Baurecht und Bauberatung und dort namentlich an einem zuständigen Beamten, dessen Namen zu nennen ihm von der Stadt untersagt worden sei, betont Fischer. „Wir machen seit 20 Jahren bundesweit Veranstaltungen und in den vergangenen drei Jahren haben wir bereits über 20 Holi-Festivals organisiert, aber mit solchen Forderungen und Auflagen wie in Duisburg sind wir noch nie konfrontiert worden.“

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In der Regel werde der Antrag beim Ordnungsamt der jeweiligen Städte eingereicht, das sich dann mit den zuständigen Ämtern ins Benehmen setze. Fischer: „Wir haben in der Regel einen Ansprechpartner. Im Duisburger Bauamt, das für uns eher ein Bauverhinderungsamt ist, hatten wir zuletzt drei verschiedene Beamte, die im schönen Kreisverweis ihre Zuständigkeit immer von sich und auf andere verwiesen. Keiner von denen wollte was unterschreiben.“

Duisburg als Veranstaltungsort ist nun tabu

Zu 95 Prozent sei das Holi-Festival in Duisburg an der mangelnden Kommunikationsfähigkeit der Ansprechpartner gescheitert, meint Fischer: „Es ging denen nicht gar darum, gemeinsam eine Lösung zu finden. Stattdessen kamen immer neue Anforderungen, darunter auch welche, die wir selbst unter dem Aspekt der Sicherheit für ausgesprochen bedenklich halten, wie etwa das Stützen jedes Bauzaunes durch sogenannte Mannesmanngitter. Das wäre ein zusätzliches Risiko gewesen, da die Zäune dann nicht schnell genug geöffnet werden können, um gegebenenfalls neue Ausgänge zu schaffen.“

Die Stadt Duisburg wolle Veranstalter, die zu allen Auflagen Ja und Amen sagen, obwohl sie genau wüssten, dass diese real nicht zu erfüllen seien. Christian Fischer: „Das hat schon vor uns zwei andere Veranstalter, die Holi-Festivals in Duisburg organisieren wollten, dazu gebracht, diese Pläne aufzugeben. Auch für uns ist Duisburg nun als Veranstaltungsort tabu.“