Duisburg. Im September diesen Jahres soll auch in Duisburg farbenfroh gefeiert werden, beim ersten Holi Festival im Hochfelder Rheinpark. Doch bislang hat die Stadt das Sicherheitskonzept des Veranstalters noch nicht genehmigt. Es fehlt ein Gutachten, das die Ungefährlichkeit des Farbpulvers bestätigt.
Wuppertal, Paderborn, Mainz und Göttingen hatten es schon, Essen auch, und Oberhausen erlebte Anfang Juni dieses Jahres bereits die zweite Auflage. Nun soll Duisburg in den Reigen der Städte aufgenommen werden, in denen die westliche Variante des indischen Holi Festes gefeiert wird. Mit House Music, bekannten DJs, eher unbekannten indischen Künstlern, die traditionelle Klänge beitragen und natürlich dem unverzichtbaren Bestandteil dieses aus Asien vereinnahmten Festes: grell buntem Farbpuder, mit dem sich Feiernden gegenseitig bewerfen.
Am Samstag, 6. September, soll das farbige Spektakel in Duisburg von 12 bis 22 Uhr erstmals über die Bühne gehen, die im Rheinpark in Hochfeld aufgebaut wird. Der Vorverkauf für die begrenzte Ticketzahl hat am vergangenen Mittwoch bereits begonnen. Doch das vom Veranstalter vorgelegte Sicherheitskonzept ist von der Stadt bislang noch gar nicht abgesegnet, wie die NRZ auf Anfrage erfuhr.
Pulver mit Explosionsgefahr
„Es gibt noch keine Genehmigung dafür“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Zwar sei man seit dem vergangenen Jahr mit dem Veranstalter, der mit 3000 Teilnehmer rechne, im Gespräch, doch es fehle noch ein unabhängiges Gutachten. Und das befasst sich nicht etwa mit Fluchtwegen, sondern mit den bunten Zeug, das zu jeder vollen Stunde während der Veranstaltung verpulvert wird. „Es scheint so zu sein, dass es mit der Farbe Probleme geben kann, und zwar derart, dass sie entzündlich sein kann“, so Stölting. Deshalb müsse der Veranstalter per Gutachten beweisen, dass dem nicht so ist, bevor die Genehmigung erteilt werden kann.
Aus der Luft gegriffen ist die Gefährlichkeit des farbigen Puders, das in die Luft geworfen wird, nicht. So existiert eine Empfehlung der Berufsfeuerwehr München vom Dezember 2013 für die Benutzung von Farbpulver bei Holi-Festivals und ähnlichen Veranstaltungen mit genauen Angaben, was die Plastikbeutel, die auf Kommando von der Bühne im Publikum zum Platzen gebracht werden, in welchen Mengen enthalten dürfen: Maisstärke 15-200 g/m³, Reismehl 30-60g/m³ sowie Maismehl 30-250g/m³. Und das Ganze mit einem Mindestfeuchtigkeitsgehalt von 20 %.
Holi - Festival
„Für alle anderen Pulverarten, die nicht aus den oben genannten Stoffen bestehen, ist ein Gutachten über das Explosionsverhalten erforderlich“, heißt es in den Empfehlungen. Zündquellen seien zu vermeiden, durch ein absolutes Rauch- und Zündverbot; in geschlossenen Räumen bestehe bei der Verwendung des Pulvers das Risiko einer Verpuffung. Und weiter: „Das mögliche Restrisiko, wie das Auftreten einer Explosion, einer lokalen Verpuffung oder einer Stichflamme mit einhergehender Panikreaktion ist im Sicherheitskonzept zu berücksichtigen.“
Gerade das muss die Stadt ernst nehmen, wenn in der kommenden Woche das Sicherheitskonzept für das Holi Festival Thema ist.