Duisburg. Es war eine Urlaubsbekannschaft. Doch der Flirt endete tragisch. Ein Reitlehrer aus Salzgitter steht jetzt vor dem Landgericht Duisburg. Angeklagt ist der 31-Jährige wegen schwerer sexueller Nötigung, weil er eine 19-jährige Duisburgerin in ihrem eigenen Haus vergewaltigt haben soll.

Es war wohl doch nicht die große Liebe, zumindest aus Sicht einer 19-jährigen Duisburgerin. Doch damit, dass seine junge Geliebte das Interesse an ihm verlor, soll ein 31-jähriger Reitlehrer aus Salzgitter gar nicht klargekommen sein. In der Nacht vom 14. zum 15. Februar soll er die junge Frau in ihrem Bett in einem Bergheimer Einfamilienhaus mehrfach vergewaltigt haben. Seit Dienstag steht der Mann wegen schwerer sexueller Nötigung vor dem Landgericht.

Der Angeklagte hat als Reitlehrer und Pferdepfleger schon die halbe Welt gesehen, war in Spanien, der Schweiz und in Österreich engagiert. Im Sommer 2013 arbeitete er in Thüringen. Dort lernte er die 19-Jährige, die auf einem Pferdehof ihren Urlaub verbrachte, kennen. Man kam sich näher.

Angeklagter wollte Duisburgerin mit Essen zum Valentinstag überraschen

Das Paar traf sich nach dem Urlaub nur zweimal, hielt ansonsten Kontakt über SMS und Telefon. Doch die 19-Jährige verlor das Interesse. Zu grundsätzlichen Bedenken über den Altersunterschied trat der Stress einer gerade begonnenen Ausbildung.

Der Versuch, sie zum Valentinstag mit einem Essen zu überraschen, misslang dem 31-Jährigen. Aber schließlich, so seine Version, habe die 19-Jährige ihn doch ins Haus gelassen. Es sei einvernehmlich zum Sex gekommen. Danach habe er gehört, dass sie ihn der Vergewaltigung bezichtigte. In einem sozialen Netzwerk gestand der Angeklagte kurz danach die Tat. „Das war nur, um sie vor ihren Eltern zu schützen, die was dagegen hatten“, behauptet er jetzt vor Gericht. Und außerdem habe er damals fast ständig unter dem Einfluss von Alkohol gestanden.

31-Jähriger wollte sich wohl für Demütigung rächen

Die Hauptbelastungszeugin berichtete, der Mann habe versucht, in das Haus, in dem sie wegen eines Urlaubs der Eltern alleine schlief, einzubrechen. Sie überraschte ihn, als er einen Rollladen hochschob. „Ich weiß nicht, wieso ich ihn dann hereingelassen habe.“

Aber der ungebetene Gast habe auch nicht wieder gehen wollen. Im Gegenteil: „Er sagte, ich hätte ihn gedemütigt. Dafür müsse er sich nun rächen und mich demütigen.“ Mit Gewalt habe der 31-Jährige sie entkleidet und dann in ihrem eigenen Bett vergewaltigt. „Ich hatte solche Angst.“

Für das Verfahren sind in den kommenden Wochen drei weitere Prozesstage geplant.