Duisburg. . Die 1500 Angestellten des Helios-Kliniums Duisburg werden in einem internen Newsletter vom Geschäftsführer Holger Raphael aufgefordert, jede Entwicklung im Interesse des Klinikums und der Patienten mitzutragen. Raphael: „Ein ,weiter so’ wie früher kann und darf es nicht mehr geben!“

15 Zeilen im hausinternen Newsletter der Duisburger Helios-Kliniken sorgen für Unruhe in der Belegschaft – mancher fürchtet Kündigungen und empfindet die Worte als Drohung. Geschäftsführer Holger Raphael kündigt an, „Ambulanzen strategisch sinnvoll“ zusammenfassen zu wollen und fordert die Mitarbeiter auf, „jede Entwicklung“ mitzutragen. „Wer stattdessen Steine in den Weg legt, sollte überlegen, ob er sich grundsätzlich noch mit dem Klinikum und seinem Arbeitgeber identifiziert oder ihn lieber verlässt. Ein ,weiter so’ wie früher kann und darf es nicht mehr geben.“

In dem Passus stecke keine versteckte Drohung, so Klinik-Sprecherin Kathrin Unterberg auf Nachfrage. Im Gegenteil: Man setze auf Vorschläge und konstruktive Kritik, müsse den Betrieb „aus einer bis zum Trägerwechsel andauernden Lethargie holen“.

Appell: Mitmischen und sich einbringen

Ohne Neuerungen gehe es nicht, mit Einschnitten sei mitunter zu rechnen. In der Vergangenheit sei vorgekommen, dass „dringend notwendige Entwicklungen intern blockiert“ wurden, „ohne Alternativen aufzuzeigen“. Raphaels Äußerung sei ein Appell, „mitzumischen, sich einzubringen“.

Eine Betriebsrätin sieht die Raphael-Zeilen nicht kritisch: „Der Arbeitgeber kann sagen, was er möchte.“

Zu Helios gehören St. Johannes/Hamborn, St. Vinzenz/Dellviertel und Marien/Hochfeld mit 1500 Mitarbeitern und 1034 Betten. In Hochfeld sei die neue, zentrale Aufnahme schon in Betrieb, so Unterberg.