Duisburg. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat an der Friedhofsallee in Duisburg-Homberg eine amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe entdeckt. Der Beginn der Entschärfung verzögerte sich. Um 15.43 Uhr konnte der Blindgänger dann keinen Schaden mehr anrichten, zur Entwarnung heulten die Sirenen.
Bei den Bauarbeiten für einen Neubau an der Friedhofsallee in Homberg hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst am Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr einen amerikanischen Blindgänger im Boden gefunden. Fachleute der Bezirksregierung für Luftbildauswertung hatten den Verdachtspunkt entdeckt und gemeldet. Die Weltkriegsbombe, die in rund drei Metern Tiefe liegt, sollte eigentlich um 15 Uhr am Freitagnachmittag entschärft werden. "Die Evakuierung läuft nach Plan", meldete die Stadt noch kurz vor 14 Uhr.
Dann gab es wohl doch noch einige Komplikationen: "Entschärfung schiebt sich etwas nach hinten (Infos an Bürger laufen noch, Sperren sind noch nicht alle besetzt", hieß es im Update Nummer 4 an die Medien. Offenbar befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch Besucher auf dem mittlerweile gesperrten Parkfriedhof. Um 15.15 Uhr gab es endlich grünes Licht, der Trupp des Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnte loslegen. Eine knappe halbe Stunde war die Bombe dann entschärft. Zur Entwarnung löste die Leitstelle der Feuerwehr die Sirenen im Stadtteil aus. Zu hören war der einminütige Dauerton (Entwarnung).
Rund 4800 Menschen von Bombenentschärfung betroffen
Da es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe handelte, mussten rund 1000 Menschen, die im 250-Meter-Umkreis um den Fundort leben, ihre Wohnungen verlassen. Geräumt werden musste auch das katholische Jugendzentrum St. Peter in den Haesen, in dem sich 50 Jugendliche aufhalten, die an einer Ferienfreizeit teilnahmen. Sie zogen kurzerhand - zum Glück regnete es nicht - an den Uettelsheimer See um. Für alle übrigen Bewohner stand ab 12 Uhr als Evakuierungsraum die Glückauf-Halle an der Dr.-Kolb-Straße in Hochheide zur Verfügung. 75 Menschen nutzten dieses Angebot der Notunterkunft.
Die Kindertagesstätte in der Evakuierungszone war nicht betroffen, da sie während der Ferien geschlossen ist. Um die Anwohner zu informieren, fuhr die Polizei mit Streifenwagen durch die betroffenen Straße und machte mit Lautsprecherdurchsagen auf die Sperrung aufmerksam.
In der Sicherheitszone (500-Meter-Umkreis) leben 3800 Menschen, sie dürfen während der Entschärfung ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, müssen Fenster geschlossen halten und sollten sich in dem Fundort abgewandten Räumen aufhalten.
Buslinien 912 und 926 fuhren nicht mehr in die Haesen
Seit 14 Uhr waren alle Straßen an den Grenzen zur Sicherheitszone gesperrt. Auch der Parkfriedhof an der Friedhofsallee war ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Entschärfung komplett geschlossen. Trotzdem hielten sich noch mehrere Menschen auf dem weiträumigen Friedhofs
Von 14 Uhr an bis zum Ende der Entschärfung stoppte die DVG auch den Linienverkehr auf der 926 in dem betroffenen Bereich. Die Haltestellen Prinzenstraße, Hubertusplatz, Sparkasse, In den Haesen, Birkenstraße und Im grünen Winkel wurden nicht mehr angefahren. Die Busse mussten an der Haltestelle Hochheide Markt wenden und fuhren von dort wieder zurück nach Neudorf. Einschränkungen gab es ebenfalls auf der Linie 912 der NIAG, die eine Umleitung fahren musste. Die Haltestellen ab der Wiesenstraße bis zur Lauerstraße in Homberg wurden nicht bedient.
Informationen für betroffene Bürger hält die Stadt auch über ihr Callcenter, das unter der Telefonnummer 0203/94000 erreichbar ist, parat. Auch das Gefahrentelefon der Feuerwehr unter der kostenfreien Rufnummer 0800/112 13 13 ist geschaltet.