Die Befürchtungen im Vorfeld waren groß: Durch die Sanierung der Berliner Brücke werde nicht nur der Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Achse gekappt, sondern der Kundenstrom in die Duisburger City gleich mit. Elf Wochen nach Beginn der A 59-Sperrung haben sich diese Befürchtungen nur zum Teil erfüllt, zieht Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, ein gemischtes Zwischenfazit.
Laut einer Blitz-Umfrage unter den rund 450 Geschäften in der Duisburger Innenstadt würden zwar einige Unternehmen über geringere Kundenfrequenzen und Umsatzeinbußen klagen, andere jedoch stellten keine Einbußen im Vergleich zum Vorjahr fest.
Gemeinschaftsaktionen
Dazu hätten auch die Gemeinschaftsaktionen mit dem Citymanagement, der IHK und Duisburg Marketing im Vorfeld der A 59-Sperrung beigetragen. Unter dem Slogan „Duisburg bleibt erreichbar“ waren 200 000 Flyer an Haushalte verteilt und Rabatt-Aktionen als „Trostpflaster“ für geplagte Pendler ins Leben gerufen worden.
Wer sein DVG-Ticket beispielsweise in der Galeria Kaufhof vorzeigt, bekommt in der Baustellenzeit ein kleines Präsent und ein Tässchen Kaffee überreicht.
Die Verlängerung der Bauarbeiten um mindestens drei Wochen sieht Bommann noch gelassen: „Wenn es dabei bleibt, kommen wir noch nicht in Richtung Weihnachtsgeschäft“, sagt er mit Blick auf den für Ende Oktober geplanten Projektabschluss. Er habe selten eine Baustelle gesehen, auf der so viele permanent bei der Arbeit seien, lobt er die Straßenbauer. Nun hofft Bommann auf ein Einhalten des neuen Zeitplans: „Denn im Weihnachtsgeschäft würde das weh tun.“