Duisburg/Moskau. Nach der Verhaftung eines 24-jährigen Russen in Moskau fordern die Ausrichter des Duisburger CSD die Stadtspitze im Rathaus zum Handeln auf. Die Stadt solle die aktuelle Situation von Homosexuellen in Russland verurteilen. Die Lage in Russland müsse wieder stärker wahrgenommen werden.

Die Verhaftung des 24-jährigen Russen, der auf dem Weg zum Christopher Street Day (CSD) in Duisburg war und am Flughafen Moskau festgenommen wurde, sorgt bei Verbänden vor Ort für Empörung. Der Verein „DUGay“ als Ausrichter des CSD forderte am Freitag auch die Stadtspitze im Rathaus zum Handeln auf. „Auch die Stadt Duisburg, die eine Partnerschaft zur Stadt Perm unterhält, sollte ihre Stimme erheben und die aktuelle Situation von Lesben und Schwulen in Russland verurteilen“, sagte der Vereinsvorsitzende Christian Karus.

Auch die Duisburger Schwusos verurteilen „auf das Schärfste“ die Vorgehensweise der russischen Behörden. „Das Problem der homophonen russischen Regierung gerät leider durch die Krise in der Ukraine etwas aus dem Blickwinkeln der westlichen Welt“, erklärte der Vorsitzende Volker Haasper. „Wir fordern, dass sich auch nun deutsche Regierungsmitglieder für den jungen Russen einsetzen, der beim CSD in Duisburg nur ein friedliches und fröhliches Fest besuchen wollte.“

Foto gegen Homophobie

Aufgrund des Vorfalls will der Veranstalter das Programm des CSD (Samstag 12 bis 21 Uhr vor dem Hauptbahnhof) ergänzen. Ein Vertreter des „Cologne Pride“ werde zu der aktuellen Entwicklung berichten und dabei auch das „Outreach-Programm“ vorstellen, das Aktivisten aus anderen Ländern ermöglicht nach Köln zu kommen und Ideen für ihren Kampf vor Ort zu erhalten.

Zudem sollen Unterschriften gesammelt werden, die Schwusos führen an ihrem Infostand die Aktion „Zeigt Homophobie die rote Karte“ weiter, bei der man sich mit der roten Karten fotografieren lassen und somit auch ein kleines Zeichen setzen könne, sagt Haasper. Dies hätten auch schon Innenminister Ralf Jäger, OB Sören Link und über weitere 250 BürgerInnen getan.