Duisburg. . Richtig viel hat es geregnet in der vergangenen Woche. Bedingungen, die nicht perfekt sind für die momentane Getreideernte. Doch die Duisburger Bauern bleiben gelassen und nehmen die Situation mit Humor wie etwa Jürgen Schaumlöffel: „Heiligabend ist noch weit weg, da ist alles gelaufen.“

Regen. Jede Menge Regen. Die letzte Woche war nass. Nicht nur ein wenig, sondern teilweise richtig nass. Mitunter Niederschlagsmengen an einem Tag wie sonst in einem ganzen Monat. Bedingungen, die nicht perfekt sind für die momentane Getreideernte. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband teilte mit, dass die Mähdrescher still standen. Das Getreide war zu feucht, um geerntet zu werden. Einige Tage am Stück Sonne müssen das Korn trocknen. Jetzt hoffen die Duisburger Bauern auf diese Woche.

Aber so oder so: Panik kennt der Bauer an sich offenbar nicht. Und meckern will er schon gar nicht.

Nach dem Regen wird alles auf einmal erntereif

„Bis jetzt hat es immer noch geklappt“, bleibt Getreidebauer Reinhard Mosch locker. Zehn Tage am Stück Sonne, wären sein Wunsch. Dass dieser momentan aber Vater des Gedankens bleiben wird, weiß auch er. „Das Problem mit der Feuchtigkeit sind die Trocknungskosten, die durch unsere Abnehmer an uns gerichtet werden“, erklärt er. Das Korn darf bis zu 15 Prozent Feuchtigkeit haben, bei Raps sind es nur neun Prozent.

Alles darüber führt zu Verlusten. Nachdem das Ernten in der vergangenen Woche nicht möglich war, könnte nun alles auf einmal erntereif sein. Einmal reif, bleiben zum Beispiel bei Dinkel maximal zwei, bei Raps immerhin sieben Tage, bis das Getreide schlecht wird. „Dann müssen wir halt mal die Nacht durcharbeiten“, nimmt es Mosch leicht. „Ich hoffe dann nur auf das Verständnis der Nachbarn und dass niemand wegen Lärmbelästigung die Polizei ruft.“

Meckern bringt halt nichts

Pragmatisch bleibt auch der Bauer Jürgen Schaumlöffel. „Ich kann nicht jedes Mal einen Herzinfarkt bekommen“, sagt er. „So ist es halt mit dem Wetter. Im Frühjahr ist es viel zu trocken gewesen, jetzt viel zu nass – zu meckern bringt doch nichts,“ sagt der Landwirt mit stoischer Gelassenheit. Es gelte abzuwarten, entspannt zu bleiben und einfach was anderes zu tun. So sieht es auch Hermann Blomenkamp. „Ich konzentriere mich auf den Verkauf oder kümmere mich um Reparaturen und Instandhaltungen, die aufgelaufen sind“, beschreibt er seine Alternativbeschäftigung. Er würde sogar vom vielen Regen profitieren, sagt Blomenkamp.

„Dann muss ich zumindest nicht meine Beregnung in Gang halten.“ Seine Gerste hat der Landwirt schon vor dem Regen eingefahren. „Aus Glück“, sagt er. Blomenkamp hatte eine frühere Sorte angebaut, die bereits vor den niederschlagsreichen Tagen reif war. Kollege Schaumlöffel fasst die Lage zusammen: „Heiligabend ist noch weit weg, da ist alles gelaufen.“ Meckern bringt halt nichts.