Duisburg. Duisburg hat dem Land Sturmschäden in Höhe von nur 3,1 Mio. € gemeldet. Essen aber 63 Millionen. War der Pfingststurm in Duisburg viel schwächer, oder aber ist die Gier in Essen nach Landeshilfen größer?

Hat der krasse Pfingstorkan „Ela“ in Duisburg weniger Schäden angerichtet, als in den Nachbarstädten, wie zum Beispiel Essen oder Mülheim? Oder sind die Nachbarstädte jetzt bei der Forderung um Schadensregulierung und um solidarische Landeshilfen einfach nur „maßlos“ und „nicht anständig“, wie jüngst Rainer Priggen, Fraktionschef der Grünen im Düsseldorfer Landtag behauptete?

Der zerstörerische Orkan „Ela“ hat nach Schätzung einer Sprecherin der Stadt Duisburg an Bäumen und Infrastruktur einen Schaden von rund 3,1 Millionen Euro angerichtet. Essen indes hat dem Land Schäden von beachtlichen 63 Millionen Euro gemeldet, eine ähnlich hohe Summe hat auch die Landeshauptstadt Düsseldorf notiert.

Schlau, dreist, unanständig?

Wollen hier Kommunen etwa Kapital aus schwer bezifferbaren Sturmschäden ziehen? Sind Duisburgs Nachbarkommunen schlauer, dreister oder unanständig? Unter anderem solche Frage wollte der Landtag in einer Debatte aufgreifen, hatte sie aber dann kurzfristig auf die kommenden Woche verschoben.

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In der Duisburger Stadtverwaltung mag man sich verständlicherweise auf solche Fragen gar nicht einlassen: „Die Sturmschäden bei uns sind im Verhältnis zu Düsseldorf deutlich geringer“, sagte gestern Stadtsprecherin Susanne Stölting, „die Größenordnung von 3,1 Millionen Euro Schaden in Duisburg ist korrekt.“ Doch auch in Duisburg wie anderswo kostet es zwischen 2000 bis 2500 Euro, einen zerstörten Straßenbaum zu ersetzen. In Duisburg hat man nach dem Sturm aber nur 75 geknickte Straßenbäume gezählt. In den Nachbarstädten sind es wohl deutlich mehr. Der große Schaden aber sei im Duisburger Wald entstanden. Hier sind sieben Hektar Wald zerstört worden. Auf einem Hektar Wald stehen im Schnitt 7500 Bäume - und einen neuen Waldbaum zu pflanzen, kostet in Duisburg 3,30 Euro. Jetzt wartet man hier wie auch anderswo auf die Sturm-Handreichung der Landesregierung. Stölting: „Es kann ja durchaus sein, dass das Land nicht den Ersatz für sturmzerstörte Bäume, sondern nur den von beschädigter öffentliche Infrastruktur bezuschusst. Dann hätten wir in Duisburg Pech gehabt.“