Duisburg. Ein Auto nur kurzfristig zu mieten statt einen teuren Privatwagen zu unterhalten, wird in Deutschland immer beliebter. Und deshalb auch lukrativer. Der Stadt Duisburg liegen mehrere Angebote von Carsharing- Unternehmen vor, die eine Arbeitsgruppe vom Amt für Stadtenwicklung derzeit prüft. Gute Aussichten auf den Zuschlag hat der Discounter CiteeCar, der nicht nur mit kleinen Preisen trumpft.

Mal eben die Kinder zum Musikunterricht oder zum Sport bringen, Pflanzen für den Balkon oder den Garten einkaufen, ein kleines Möbelstück oder den Wocheneinkauf an Lebensmitten transportieren - es gibt einfach Situationen, in denen es nicht nur bequemer, sondern auch notwendig ist, mit dem Auto statt mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu fahren.

Doch dafür ein ganzes Jahr lang Steuern, Versicherung und einen Stellplatz zu bezahlen ist vielen zu teuer, wenn sie den eigenen fahrbaren Untersatz nur sporadisch nutzen. Gerade in Großstädten gewinnt das Modell des Carsharings, des Auto-Teilens, immer mehr Anhänger. Auch von Seiten der Kommunen, denn Carsharing entlastet die innerstädtischen Straßen und schont die Umwelt.

Arbeitsgruppe gebildet

Deshalb liebäugelt auch Duisburg mit der Einführung eines solchen Modells, wie Stadtsprecherin Susanne Stölting der NRZ auf Anfrage bestätigte: „Carsharing ist eine super Sache. Weniger Autoverkehr auf den Straßen, mehr freie Parkplätze und dem Klima bekommt das auch gut. Das ist eine sehr charmante Idee.“ Und für den jeweiligen Anbieter eine einträgliche obendrein, weshalb der Markt hart umkämpft ist. Vier bis fünf Angebote liegen derzeit der Stadt vor, wie Susanne Stölting erklärt: „Deshalb wurde eine Arbeitsgruppe im Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement gebildet, die die Rahmenbedingungen ausarbeitet.“

Gute Aussichten auf den Zuschlag hat der Discounter unter den Carsharing-Anbietern: CiteeCar. Das 2012 gegründete Unternehmen setzt auf Kleinwagen, kleine Preise und auf die Gemeinschaft. Denn die Kia Rio-Flotte von CiteeCar wird nicht auf angemieteten Parkplätzen und -flächen abgestellt, sondern bei sogenannten Gastgebern (Hosts) vor der Tür.

Die Firma sucht stets dort, wo sie ihre Autos auf Abruf anbieten will, Menschen, die einen öffentlich zugänglichen Parkplatz - etwa mit Anwohnerparkausweis - bieten können und bereit sind, den betreuten Wagen alle 14 Tage durch die Waschstraße zu fahren sowie den Innenraum zu reinigen. Für die Autopflege erhalten die Hosts monatlich Freikilometer, Zeiteinheiten zum kostenlosen Selberfahren sowie Vorteile bei der Versicherung, so dass - wie es im Werbetext des Unternehmens lautet: „Hosts unter dem Strich quasi ein Gratisauto direkt vor der Tür“ haben.

Eingeschränkte Flexibilität

Für die Kommunen, in denen Autoteilen auf diese Weise angeboten wird, schlägt der Vorteil zu Buche, dass die Wagen der Firma nicht zusätzlich öffentlichen Parkraum blockieren. Für die Kunden bedeutet das allerdings auch eine eingeschränkte Flexibilität. Denn der Wagen kann nicht wie bei anderen Anbietern irgendwo im Stadtgebiet abgestellt werden. Wer ein CiteeCar bucht, muss es nach der Fahrt auch wieder zur Heimatstation zurückbringen.

Ob sich der Discounter unter den Mietwagen-Anbietern in Duisburg tatsächlich gegen die Konkurrenz durchsetzt, ist von städtischer Seite noch nicht entschieden. Für den Pressesprecher von CiteeCar hingegen scheint die Sache klar zu sein. Gegenüber der NRZ erklärte er: „Es ist sicher, dass Duisburg eine der Städte ist, wo CiteeCar im September oder Oktober an den Start gehen wird.“