Duisburg. Der Duisburger Umweltdezernent nutzt für Dienstfahrten künftig ein Hybridfahrzeug. Damit will er ein Vorbild abgeben, um die Feinstaubbelastung in Duisburg zu senken. Ansonsten sieht es mit der Elektromobilität nicht so gut aus, wie eine Studie des CAR-Instituts kritisiert.
Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz geht mit gutem Beispiel voran. Seit einigen Tagen fährt er ein umweltfreundliches Hybridfahrzeug mit kombiniertem Elektro- und Dieselmotor. Bis zu 50 km kommt Krumpholz geräuscharm und emissionsfrei durch die Stadt. Eine Strecke, die im Alltag absolut ausreichend ist. Danach muss das Auto entweder zum Laden an eine der 16 Stationen im Stadtgebiet oder es schaltet sich der Dieselmotor zu. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für ihn eine große Rolle, auch bei der Wahl seines Dienstwagens: „Ich fahre so oft wie möglich mit dem Fahrrad. Doch für weitere Strecken kann ich auf ein Auto nicht komplett verzichten.“ Um die Feinstaubbelastung zu senken, könne jeder etwas tun.
Insgesamt ist es um die Elektromobilität in Duisburg indes nicht so gut bestellt. „Gemessen an seiner Einwohnerzahl gestaltet sich Elektroauto fahren mit „Ruhrauto-e“ in Duisburg am schwierigsten“, konstatiert eine neue Studie von Auto-Experte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer und seinem „CAR-Center Automotive Research“. „Ruhrauto-e“ ist ein Car-Sharing-Projekt, das die Uni Duisburg-Essen im Ruhrgebiet in acht Städten betreibt.
Miete für einen Tag kostet 45 Euro
Ein Nissan Leaf steht im Duisburger Innenhafen, für 4,90 € könnte man ihn eine Stunde mieten, 45 Euro kostet ein ganzer Tag. 12 Vermietungen gab es im April, in Bochum konnten 139 gezählt werden, da gibt es allerdings auch deutlich mehr Leih-Standorte. Die anderen Ruhrgebietsstädte kommen in der Studie deutlich besser weg, gelobt werden Verantwortliche vom Umweltdezernenten bis zum Oberbürgermeister. „In Duisburg scheinen sich Innovationen am schwersten im Pott zu tun“, bilanziert das CAR-Center. Weitere Standorte habe man jedenfalls nicht erhalten. Aktuell zugelassen sind in Duisburg nur 38 Elektroautos - von 220.000 Pkw - plus eins, von Krumpholz.