Duisburg. . Von den derzeit 14.000 Studenten an der Uni allein in Duisburg wohnen gerade einmal 6523 in der Stadt. Wie Duisburg für (angehende) Akademiker während des Studiums, aber auch in der Zeit danach, attraktiver werden kann, war eine der Kernfragen des 2. Rotary Talks im Duisburger Hof.
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke hatte sich für die Diskussionsrunde extra die neuesten Zahlen besorgt. Von den derzeit 14.000 Studenten an der Uni allein in Duisburg wohnen gerade einmal 6523 in der Stadt. Der Pendler-Anteil ist hoch. Wie Duisburg für (angehende) Akademiker während des Studiums, aber auch in der Zeit danach, attraktiver werden kann, war eine der Kernfragen des 2. Rotary Talks mit dem Titel „Universitätsstadt Duisburg – Der Masterplan“ im Duisburger Hof. Zu den Gästen des Moderators und Rotary-Präsidenten Bernd Leonhart zählten Marion Kamp-Murböck, die als geschäftsführende Gesellschafterin der StadtRaumKonzept GmbH verschiedene Stadtentwicklungsprojekte betreut, Uni-Rektor Radtke, der Asta-Vorsitzende Felix Lütke und Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum.
„Studenten suchen das Gemeinschaftserlebnis“, sagt Marion Kamp-Murböck. „Neben einem modernen Freizeitprogramm muss die Stadt Treffpunkte, Räume anbieten, in denen sich Studenten selbst verwirklichen können.“ Darüber hinaus lieben Studenten laut Kamp-Murböck nicht nur preiswerte Wohnungen, sondern Ehrlichkeit beziehungs Authentizität. „Duisburg hat als Industriestadt eine beeindruckende Geschichte vorzuweisen. Warum sollte das für Studierende nicht interessant sein?“
Was wird kritisiert, was muss die Stadt besser machen?
Zudem sei die Atmosphäre wichtig, so Moderator Bernd Leonhart, der auf eine Studie verweist. „Für Abiturienten kommt dieser Punkt bei der Auswahl der Hochschule direkt nach Studienangebot und Ausstattung der Uni.“
Für den Asta-Vorsitzenden Felix Lütke fehlen die von Kamp-Murböck angesprochenen Freiräume wie etwa ein selbst verwalteter Treff in der City. Ansonsten seien Freizeit- und Partyangebote übersichtlich und nicht abwechslungsreich.
Talkrunden zur Stadtentwicklung
Der Rotary-Talk ist auf Initiative des jetzigen Präsidenten Rotary-Clubs Duisburg, Bernd Leonhart, ins Leben gerufen worden. Die Diskussionsthemen drehen sich um die Stadtentwicklung.
„Selbstloses Dienen“ ist der Wahlspruch der rund 1,2 Millionen Rotarier in aller Welt, die sich in etwa 32.000 Clubs in 166 Ländern zusammengeschlossen haben. Sie bilden eine weltanschaulich nicht gebundene, überparteiliche Vereinigung von Frauen und Männern, die sich über alle Grenzen hinweg für humanitäre Hilfe und Völkerverständigung einsetzen. Der Rotary-Club Duisburg zählt derzeit 86 Mitglieder.
Uni-Rektor Radtke vermisst trotz eines regelmäßigen Austauschs die Eigeninitiative auf Seiten der Stadt. Wenn die finanziellen Möglichkeiten überschaubar seien, brauche man eben starke Partner, beim Thema Wohnen zum Beispiel „eine starke Gebag, die studentische Milieus mit ausweist“. Radtke und Lütke kritisieren außerdem beide die Willkommenskultur der Stadt. Ausländische Studenten und Mitarbeiter werden demnach eher zur kooperativeren und zugewandteren Ausländerbehörde in Mülheim geschickt.
Darüber hinaus, so Lütke, müsse die Stadt die Studenten stärker als bisher in ihre Planungen miteinbeziehen, wenn es um Themen wie Wohnen oder kulturelle Angebote geht. „Mein Kontakt zur Stadt hält sich, bis auf das Ordnungsamt, das unseren Asta-Keller dicht gemacht hat, bisher doch arg in Grenzen.“
Was sagt die Stadt?
Neben Neudorf sieht Dezernent Tum noch Ruhrort als Stadtteil, in dem am ehesten studentische Milieus entstehen könnten. „Wir führen da bereits entsprechende Gespräche.“ Studentisches Wohnen könne er sich zum Beispiel im geplanten Mercator-Quartier in der City vorstellen, in Wedau gebe es ebenfalls große Entwicklungsflächen. „Außerdem nehme ich mit, dass kulturelle Angebote und die Willkommenskultur verbesserungswürdig sind“, so Tum, der verspricht, Studenten künftig stärker mit ins Boot zu holen.
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