Duisburg. Gute Inlandsnachfrage, dazu zumindest verhaltene Impulse aus dem Ausland: Die Unternehmen in und um Duisburg sind laut IHK-Umfrage derzeit überwiegend zufrieden. Nur die Industrie zeigt sich wesentlich zurückhaltender. Der Anteil der Optimisten ging im Vergleich zum Jahresbeginn zurück.
Dass der Handel mit der Geschäftslage zufrieden ist, ist nicht der Regelfall. Doch laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer ist die Stimmung im Handel noch besser als in der Industrie. Die Wirtschaft in und um Duisburg insgesamt sei „gut im Tritt“, so die IHK.
Ein Fazit aus der Umfrage, an der sich rund 320 Betriebe mit über 51.000 Beschäftigten beteiligt haben, zieht IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Die Inlandsnachfrage entwickelt sich ausgesprochen positiv, gleichzeitig gibt es verhaltene Impulse aus dem Ausland. Allerdings sorgen der Konflikt in der Ukraine sowie die politischen Entscheidungen zu Mindestlohn und Rente für Verunsicherung.“
Geschäftslage positiv bewertet
Laut IHK-Umfrage bewertet vor allem der Handel seine Geschäftslage positiv. Deutlich zeige sich dies im Saldo aus positiven und negativen Bewertungen, der aktuell bei 36 Punkten liegt (Jahresbeginn: 16 Punkte). Aber auch die Industrie (23 Punkte; Jahresbeginn: 13 Punkte) und die Dienstleistungsunternehmen (26 Punkte; Jahresbeginn: 20 Punkte) bewerten ihre Geschäftslage positiv. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, stieg zum fünften Mal in Folge und verzeichnet mit 122 Punkten (Jahresbeginn: 115) seinen höchsten Wert seit 2011.
Und der Optimismus hält an: Ein Viertel der Befragten erwartet, dass sich ihre wirtschaftliche Situation weiter verbessert. Nur jeder zehnte Betrieb ist eher skeptisch.
Anteil der Optimisten spürbar zurückgegangen
Das positive Stimmungsbild wird vor allem durch den Handel (38:15 Prozent; Jahresbeginn: 28:13) und die Dienstleister (26:9 %; Jahresbeginn: 23:13) geprägt. Deutlich zurückhaltender äußert sich die Industrie: Zwar blicken nur 9 % skeptisch auf die kommenden Monate (Jahresbeginn 12 %). Gleichzeitig ist aber der Anteil der Optimisten spürbar zurückgegangen (19 %; Jahresbeginn: 27 %).
Was Sorgen bereitet, sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Vier von zehn Betrieben bewerten die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung bestenfalls mit „ausreichend“. Nur jeder Zehnte sieht hier den richtigen Weg eingeschlagen und vergibt die Note „gut“. Jedes dritte Unternehmen (33 %) sieht durch die Arbeitskosten die eigene wirtschaftliche Entwicklung gefährdet.
Zwei von drei Betrieben (67 %) rechnen mit einer unveränderten Beschäftigungssituation. Jedes fünfte Unternehmen setzt auf Neueinstellungen, jeder achte Befragte (12 %) rechnet mit Stellenabbau.