Duisburg-Hochheide. . Homberger Vermieter Hermann Hans Thelen kämpft mit neuen Mitteln gegen Leerstand in Hochheide. Zwei Ladenlokale warten auf neue Geschäftsleute, die sechs Monate lang nur die Nebenkosten bezahlen müssen. Erste Erfolge für den Stadtteil haben sich bereits eingestellt.

Der Leerstand auf der Moerser Straße in Hochheide ist hoch. Viele Ladenlokale warten – zum Teil schon seit Jahren – auf einen neuen Mieter. So ist es auch mit den zwei benachbarten Geschäften mit den Hausnummern 218 und 220 neben dem ehemaligen Juwelier Krebber. In 218 war bis vor zweieinhalb Jahren ein Imbiss beheimatet und die Teestube in 220 zog vor etwa eineinhalb Jahren aus. Seitdem stehen beide Läden leer. Sie gehören Hermann Hans Thelen. Er will jetzt einen neuen Weg gehen, um gegen den Leerstand anzukämpfen.

Seine Idee: Jungen Unternehmern, die in Hochheide ein Geschäft eröffnen wollen, sollen in den ersten sechs Monaten die Miete erlassen bekommen. Sie müssen nur die Nebenkosten tragen. Die belaufen sich für die rund 80 Quadratmeter großen Lokale auf rund 75 Euro in 218 und auf rund 180 Euro in 220, hier ist die Heizung schon enthalten. Im anderen Geschäft muss der Mieter sich selbst um die Heizung kümmern.

Thelen macht keine großen Einschränkungen bei möglichen Mietern: „Eigentlich kann sich jeder melden, der mutig genug ist, ein Ladenlokal in Hochheide zu eröffnen.“ Was er nicht für ratsam hält, ist ein weiterer Imbiss in Form einer Dönerbude. Damit seien schon mehrere Mieter gescheitert. „Hochheide ist in der Hinsicht einfach gesättigt. Gegen die Etablierten gibt es kaum eine Chance.“

Der Elektromeister hofft, dass, wenn erst mal das Einkaufszentrum auf dem Nühlen-Gelände an der Moerser Ecke Rheinpreußenstraße steht, auch die Moerser Straße wieder belebt wird. Aber das größte Ungemach macht der Hochheider auch jenseits des Marktplatzes aus: „Die Hochhäuser müssen weg.“ Dann könnte der Einwohnerschwund aus den vergangenen Jahren auch endlich beendet werden. Denn mit immer weniger Einwohnern werde auch nicht mehr so viel Ladenfläche benötigt.

Junger Mann eröffnet Blumenhof

Den Sprung in die Hochheider Geschäftswelt gewagt hat Timo Drüen. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin hat er sich an der Ehrenstraße 10 in Sichtweite des Marktplatzes neben der Volksbank selbstständig gemacht. Sein Blumenhof, der in der letzten Woche eröffnet wurde, bietet eine große Auswahl an Beetpflanzen, Blumen und Deko-Artikeln. „Jetzt wo Praktiker zu ist, war da eine Lücke“, so der 22-Jährige. Vielleicht bekommt er ja bald auf der Moerser Straße in Sichtweite ebenfalls zwei Jungunternehmer als neue Nachbarn...