Duisburg. . Ob Freibad oder Baggersee – alles drängelt jauchzend ans Wasser, sobald das Thermometer auf Hochsommerwerte klettert. Und doch: Auch die Kombination Wasser plus Ruhe ist in Duisburg möglich, sogar mitten in der Großstadt. Unser Tipp: die Wanheimer Rheinpromenade.

„Duisburg an den Rhein“ ist seit Jahr und Tag Devise der Stadtplanung, in Wanheim ist sie bereits Realität. Friedlich tuckernd ziehen Frachtschiffe vorbei, Container an Bord oder Kraftwerkskohle, übertönt werden sie vom vielstimmigen Vogelchor in Büschen und Bäumen längst des Weges, Hektik hat hier keine Chance.

Im Süden die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und Logport 2, auf der anderen Rheinseite Logport 1, aber den Blick dominiert Grün von zart bis kräftig. Mal über Kopfsteinpflaster, mal über Betonstein geht’s immer am Rhein entlang, aber auch an frischbepflanzten Blumenbeeten, gestutzten Rasenflächen und wild belassenen Wiesen. Geld vom Konjunkturpaket des Jahres 2009 wurde investiert in Wanheim, 350.000 Euro, gut angelegtes Geld. Wackersteine in Drahtkörben umgeben Bänke aus Stahl, Liegen laden zum Ausruhen ein, aber die Zahl der Bummler hält sich in Grenzen.

„Zu wenig Werbung“, lacht Ileri Selçuk, „aber ich fühl mich hier pudelwohl.“ Er ist in Wanheim geboren und aufgewachsen, hat jetzt selbst Kinder und kommt mit ihnen gerne zum Rhein. Auch Maria Rung wohnt in der Nähe und bummelt mit Sohn Jürgen über die Promenade: „Ich gehe gerne hier spazieren – aber man sieht nicht allzu viele Leute. Ich finde es aber herrlich hier.“ Vor allem, wenn’s vorher noch ein Eis gibt bei „Rialto“ an der Atroper Straße. Jürgen Rung: „Eine der besten Eisdielen.“

Versteckter Sandstrand

Wenn man weiß wo und steile Stufen hinab zum Strom nicht scheut, lockt sogar ein versteckter Sandstrand, an den leise die Rheinwellen plätschern – wenn nicht gerade Schiffe ihre Bugwellen an Land schicken.

An der Promenade hat eine Wiese mit Liegen Kolja Bicker überzeugt, vom Rad zu steigen und Pause zu machen: „Ich komme hier hin, weil ich mich hier entspannen kann“, sagt der Lehrer einer Wanheimer Schule: „Und ich wundere mich immer, dass man hier so alleine ist.“

Wer’s geselliger haben will, kann die „Rheinlust“ ansteuern mit ihrem großen Biergarten mit unverbaubarem Rheinblick. Gutbürgerliche Küche gibt’s und eine Überraschung: Auf der Speisekarte steht Feines aus Spanien, gebratene Sardellen mit Aioli beispielsweise. Der Grund hat einen Namen, verrät Wirtin Edda Heusner: Isidro Aragon ist Koch und Spanier, kann aber auch Bratwurst.