Duisburg. Im Sommer beginnt der lang erwartete Ausbau der letzten drei Kilometer vom Kreisverkehr Kaßlerfeld bis zur Landmarke Rheinorange. Gesamtkosten 1,63 Mio Euro, der RVR trägt dabei Duisburger Anteil mit. Bedeutende Trasse soll an Innenhafen und City angebunden werden.
Zumindest auf der letzten Etappe in Duisburg vom Kreisel Kaßlerfeld bis zur Landmarke Rheinorange wird der 230 Kilometer lange Ruhrtalradweg seiner touristischen Bedeutung nicht gerecht: Eine bröselnde Asphaltpiste, gesäumt von Gestrüpp. Jetzt können die letzten drei Kilometer endlich ausgebaut werden, weil der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) die Duisburger Kostenbeteiligung teilweise übernimmt. OB Sören Link gab am Donnerstag den Startschuss für den Ausbau: „Die letzten drei Kilometer dieser Strecke waren ein Knackpunkt. Jetzt können wir sie endlich in ein nutzbares Ambiente versetzen.“
Das liebe Geld: 2007 schon hatte die Stadt beschlossen, das letzte Stück Drahteselpiste auszubauen. Es gab Zusagen des Landes, den größten Teil der gut 1,6 Mio Euro Kosten zu übernehmen. Doch die Stadt durfte das Geld für ihren Anteil (rund 300.000 Euro) nicht in die Hand nehmen. Zwei Jahre feilschten die Duisburger zuletzt mit Land und RVR, bis die Zusage kam: Das Wirtschaftsministerium NRW gibt 1,3 Mio Euro, der Regionalverband schießt 125.000 Euro zu, den Rest trägt die Stadt nicht in bar, sondern durch Planungsleistungen.
Bis 2016 soll gebaut werden
Dieter Funke vom RVR: „Wir haben diese letzten drei Kilometer im Zusammenhang mit der gesamten Strecke bewertet. Und die ist kein städtisches Projekt, sondern überregional bedeutend und ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.“ Immerhin: Gut 1,25 Mio Radtouristen sind auf der Strecke zwischen Winterberg und Duisburg pro Jahr unterwegs. Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz: „Wir hoffen, dass mit dem Ausbau noch mehr Radler kommen. Wichtig ist uns dabei, den Ruhrtalradweg an den Innenhafen und die Stadt anzubinden.“
Gebaut wird ab Sommer und bis ins Jahr 2016. Danach sollen Pedalritter nicht mehr durch den stark befahrenen Kreisel müssen, sondern können auf dem alten Leinpfad unter der Brücke her und mit einer Rampe wieder auf den Radweg fahren. Der wird überwiegend asphaltiert, an einigen Stellen gepflastert oder geschottert, erklärt Planer Reiner Leuchter.
Stadt will mit Künstler sprechen
An einigen Stellen soll dieses letzte Stück aufgehübscht werden: Die Stadt will mit Künstler Lutz Fritsch sprechen, ob die Stahlsteele Rheinorange angeleuchtet werden kann. An dieser Stelle soll eine Möglichkeit geschaffen werden, den Blick auf Ruhr und Rhein zu genießen. Das Wäldchen am Kreisverkehr wird gelichtet, der Platz davor zum Standort für Kunstwerke.
Die überregionale Bedeutung der Trasse bewies am Donnerstag übrigens ein Sportradler, der am Rande der Ausbaupräsentation auf Französisch nach dem Weg fragte. Sein Ziel: Straßburg.