Duisburg. Mehr Lokalpolitiker als Badegäste am Beckenrand: Zum Start in die Freibadsaison am Montag wollte sich jede Partei die Rettung des Freibads auf die eigenen Fahnen schreiben. Die Besucher interessieren ganz andere Dinge: Sie können in dem Bad nicht einmal eine Flasche Wasser kaufen, die Gastronomie ist geschlossen.

Die Frau, die gestern um kurz vor zehn als erster Badegast der Saison im Freibad Homberg erschien, wird sich gewundert haben: Sie wurde von der Bürgerinitiative zur Rettung des Freibads mit einem Küchlein und einer Kerze begrüßt. Die Initiative hatte dafür gesorgt, dass Stadt und Politik doch noch von den Schließungsplänen abgerückt waren und begrüßte die Badegäste gestern mit einem kleinen Stand im Freibad.

Aber wohl auch die anderen Besucher werden sich angesichts des Auflaufs am Eingang gewundert haben: Dort hatten sich vor Fernsehkameras auch eine Reihe von Bezirks- und Ratspolitikern versammelt, um sich in der heißen Wahlkampfphase die Freibad-Rettung jeweils auf die eigenen Fahnen zu schreiben; die SPD hatte sogar einen Stand aufgebaut, verteilte Kaffee und Kuchen.

Gespräche mit einem potenziellen Betreiber

Ab heute dann müssen Badegäste auf derartige Verköstigungen verzichten, die Gastronomie ist geschlossen. Nicht einmal eine Flasche Wasser könne man dort kaufen, berichtete ein Badegast.

Diesen Zustand möchte die Stadt jedoch schnell ändern, erklärte sie auf Nachfrage. Aus dem Rathaus hieß es gestern Abend, dass man in Gesprächen mit einem potenziellen Betreiber sei und diesen bereits in den kommenden Tagen vorstellen wolle. Ein entsprechender Vertrag sei allerdings noch nicht unterschrieben.