Duisburgs Mercatorhalle wird billiger

Duisburg. . Die Sanierung der Brandschutzmängel an der Duisburger Mercatorhalle soll für rund 6 Mio Euro möglich sein. Kalkuliert waren 13 Mio. Die Stadt geht juristisch gegen die Verursacher vor und erwartet als Ergebnis eine siebenstellige Summe.

Die Sanierung der wegen gravierender Brandschutzmängel geschlossenen Mercatorhalle wird nicht so teuer wie anfänglich kalkuliert. Statt 13 Mio Euro sollen für die Herrichtung von Kleinem und Großem Saal „nur“ gut 6 Mio unterm Strich stehen. Und eine siebenstellige Summe will die Stadt auf dem Rechtswege von den Verursachern der Baumängel zurückhaben.

Erste Vergleiche und Prozesse habe man bereits erfolgreich hinter sich gebracht, erklärte Oberbürgermeister Sören Link gestern auf der Baustelle, die bis zur Schließung 2012 für kurze Zeit Duisburgs gute Stube war.

Im Kleinen Saal haben noch die Sanierer das Sagen, klaffen Löcher in den Wandverkleidungen, wird an der Decke noch verputzt und an Kabelsträngen gearbeitet. „Jeder Millimeter wird überprüft“, ergänzte Kulturdezernent Thomas Krützberg, schludrige Arbeit werde es nicht mehr geben. Ende Mai will man mit den Arbeiten in dem Saal für maximal 600 Besucher fertig sein, dann geht’s an die Nebenräume. Im September soll dieser Bauabschnitt beendet werden. Wiedereröffnet werde, „wenn eine sichere Nutzung gewährleistet werden kann“. Theoretisch sei das am 1. Oktober möglich, sagte Uwe Rohde, Chef des städtischen Immobilien-Managements, aber Duisburg-Marketing brauche etwas Vorlauf für die Vermarktung der Veranstaltungsstätte.

Vor der Wiedereröffnung steht aufwendiges Genehmigungsverfahren

Im Großen Saal, der Platz für 2300 Besucher bietet, haben Bauarbeiten noch nicht begonnen, aber Ton- und Lichttechnik liegt am Boden statt an der Decke zu hängen. Grund: Auch die Statik musste überprüft werden. Fehler hat man bei der Bühnentechnik festgestellt, auch in dieser Beziehung sind Nacharbeiten erforderlich.

Arbeiten am Brandschutz

Foto von Mittwoch, den 14.11.2012 von den Brandschutz - Arbeiten in der Mercatorhalle in Duisburg . Seit Monaten ist die Mercatorhalle , der kleine Saal und der Tagungsbereich geschlossen, da Brandschutz - Mängel an der erst wenigen Jahre alten Halle festgestellt wurden. Am 21. November sollen aber die Arbeiten im Kleinen Saal und im Tagungsbereich soweit fertig sein, das der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Die Mercatorhalle selbst wird wohl noch einige Monate geschlossen bleiben. Im Foto v.l.: Hans - Joachim Geiser , Projektleiter Brandschutztechnische Mängel Mercatorhalle , Uwe Gerste (Duisburg Marketing), und Uwe Rohde (Geschäftsführer Immobilienmanagement Duisburg, IMG) Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool

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Wie im Kleinen Saal sind im Großen Arbeiten an Lüftung, Entrauchung und Verkabelung erforderlich, aber in den neun Monaten Vorarbeit hat man Mittel und Wege gefunden, um die anfänglich vom Brandschutzgutachter auf rund 13 Mio Euro bezifferten Kosten um etliche Millionen zu reduzieren, und das, so Rohde, „bei einem Maximum an Sicherheitsvorkehrungen“. Die gesamte Sanierung des Hallenkomplexes werde am Ende 6 bis 6,2 Mio Euro kosten, ist Rohde zuversichtlich.

Doch vor der Wiedereröffnung des Großen Saals steht neben Brandschutzarbeiten, Behebung der Mängel an der Empore (unterschiedlich hohe Stufen) und an der Technik auch noch ein aufwendiges Genehmigungsverfahren. Einen 351 Seiten dicken Antrag muss das Bauordnungsamt bearbeiten. Und: Die Arbeiten an der Mercatorhalle müssen wegen des Umfangs wohl europaweit ausgeschrieben werden – verbunden mit entsprechenden Fristen. Die Brandschutzarbeiten werden daher definitiv nicht vor Ende des Jahres beginnen. Im Dezember 2015 soll der Saal fertig sein – wenn alles nach Plan läuft.