Duisburg . . Vom Inhaber geführte Buchhandlungen stehen seit langem auf der Liste der „bedrohten Arten“. Kaufhäuser und Ketten haben vielen den Garaus gemacht, heute sind es Amazon und E-Books, die das Leben schwer machen. Aber Elisabeth Evertz bleibt optimistisch: Nachdem sie vor drei Jahren auf das 100-jährige Bestehen der Buchhandlung Scheuermann zurück blicken konnte, freut sie sich, mit ihren Kunden, am Samstag, 3. Mai, ihr Zehnjähriges am Sonnenwall zu feiern: Seit 1. Mai 2004 ist Elisabeth Evertz ihre eigene Chefin.
Vom Inhaber geführte Buchhandlungen stehen seit langem auf der Liste der „bedrohten Arten“. Kaufhäuser und Ketten haben vielen den Garaus gemacht, heute sind es Amazon und E-Books, die das Leben schwer machen. Aber Elisabeth Evertz bleibt optimistisch: Nachdem sie vor drei Jahren auf das 100-jährige Bestehen der Buchhandlung Scheuermann zurück blicken konnte, freut sie sich, mit ihren Kunden, am Samstag, 3. Mai, ihr Zehnjähriges am Sonnenwall zu feiern: Seit 1. Mai 2004 ist Elisabeth Evertz ihre eigene Chefin.
Im Herbst steht eine größere Feierlichkeit an: Dann zieht die 48-Jährige mit ihrer Buchhandlung, drei angestellten Buchhändlern und einer Auszubildenden um – ein paar Häuser weiter am Sonnenwall, wo im schönen alten Haus Nummer 45 der Umbau begonnen hat. Zum einen sei die Lage besser, erläutert Elisabeth Evertz: Der Leerstand rund um den bisherigen Standort habe diese Lage zur „Rennstrecke“ gemacht, das Laufpublikum bleibe aus. Das stelle sich gegenüber dem Spielwarengeschäft Roskothen und der Metzgerei Simon-Berns schon anders dar; auch liege das Geschäft näher an Bus und U-Bahn.
Bessere Räumlichkeiten
Zum anderen freut sich die Buchhändlerin auf die besser geschnittenen, weil quadratischen Räumlichkeiten, die auch Platz für eigene Veranstaltungen bieten. Zudem erfülle sich ihr Wunsch, „sichtbar“ zu werden – mit großen Fensterflächen und ebenerdig. Das Geschäft kommt den Kunden sozusagen näher.
In den zehn Jahren ihrer Selbstständigkeit, die sie ebenso wenig bereut habe wie die Entscheidung für Duisburg, habe sich viel verändert, sagt Elisabeth Evertz. Die traditionelle Preisbindung – von deutschen Büchern beträgt die durchschnittliche Marge für den Handel 30 Prozent – ermögliche weder Aufschläge noch Rabatte. Für E-Books gebe es nur eine kleine Provision, und der Kauf per Internet sei zweifellos bequem. Dagegen setze sie zum einen die persönliche Beratung, aber auch den Umzug: „Wir müssen uns so präsentieren, dass uns die Kunden sehen“.
Chance für klassischen Buchhandel
Sie sieht die Chance für den klassischen Buchhandel in hochwertigen Büchern, die das E-Book nicht bieten kann. Beim gedruckten Buch gehe der Trend zu schönerer Gestaltung und Illustrationen. Sie wollen den Kunden vermitteln, sich etwas zu gönnen, sich mit schönen und sinnvermittelnden Büchern eine Freude zu machen. „Weil wir selber Spaß daran haben und überzeugt davon sind. Wir wollen Buch und Kunde zusammen bringen.“