In Deutschland kommen in jedem Jahr rund 90 000 Neuerscheinungen auf den Markt. Es versteht sich von selbst, dass niemand in der Lage ist, alle diese Buchtitel lesen zu können. Andererseits erwarten die Kunden der Stadtbibliothek zu Recht, dass eine repräsentative Auswahl an Novitäten und Klassikern in den Regalen zu finden ist. Aber wie werden dann die Bücher ausgesucht, die von anderen gefunden und gelesen werden wollen?
Die Bestsellerliste des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, die auf den wöchentlichen Verkaufszahlen der belletristischen und der Sachbuchtitel im Buchhandel basiert, gibt eine Orientierung darüber, was derzeit gefragt ist. Auch Bücher für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, die mit Literaturpreisen ausgezeichnet, im Fernsehen, im Rundfunk und in der gedruckten Presse positiv besprochen oder die fürs Kino verfilmt wurden, stoßen auf großes Interesse. Die Bücher für die unterschiedlichen Unterrichtsfächer an Schulen sind vorgegeben durch den Lehrplan.
Jenseits dieser von Dritten gelenkten Auswahl beginnen die Gestaltungsmöglichkeiten der Lektoren. Entscheidend ist zunächst, was die Kunden in Duisburg für ihre speziellen Bedürfnisse an Büchern in der Bibliothek suchen. Darüber geben die Analysen der Zielgruppen und der detaillierten Jahresausleihstatistik ebenso wie die täglichen Erfahrungen im Auskunftsdienst Aufschluss.
Zum anderen kommen die Lektoren dem Auftrag jeder guten Bibliothek nach, Informationen und Wissen zu verbreiten, den Menschen Orientierungshilfen in Alltagsfragen und Angebote für ihre Freizeitgestaltung zur Verfügung zu stellen.
Und wie findet der Leser die im Laufe der Jahrzehnte angehäuften Buchschätze? Indem er selbst entweder in den Bibliotheken bei den Bibliothekaren nachfragt und sich Empfehlungen geben lässt oder im Katalog der Bibliothek sucht, wo er alle Bücher und sonstigen Medien des Bestands findet. Beispielsweise den Titel „Nichts als die Welt. Reportagen und Augenzeugenberichte aus 2500 Jahren“ (Verlag Galiani Berlin, 2009). Das schön gestaltete Buch hilft jenseits des Massentourismus beim Suchen und Finden der Welt – nicht nur zu Ostern.