Duisburg. Schweren Herzens, aber mit kaufmännischem Verstand, hatte Boris Roskothen im Februar verkündet, dass er das gleichnamige Spielwaren-Unternehmen am Sonnenwall schließen wolle. Nun ist Oktober, und Spielwaren Roskothen ist immer noch am Platz.

Schweren Herzens, aber mit kaufmännischem Verstand, hatte Boris Roskothen im Februar verkündet, dass er das gleichnamige Spielwaren-Unternehmen am Sonnenwall schließen wolle. Nun ist Oktober, und Spielwaren Roskothen ist immer noch am Platz.

„Wir versuchen seit März eine Lösung zu finden“, erklärte Boris Roskothen jetzt auf Anfrage. Dabei habe er mehrere Gespräche mit Interessenten geführt. Aber zu einem Abschluss sei es nicht gekommen.

Spiel- und Kaufverhalten hat sich geändert

Roskothen hatte sich Anfang des Jahres dafür entschieden, das Familienunternehmen nach 134 Jahren in fünfter Generation zu schließen, weil sich das Spielverhalten, aber auch das Kaufverhalten geändert hat. Immer mehr Kunden, das ist nicht nur in der Spielwarenbranche so, informieren sich im Fachgeschäft, kaufen aber im Internet.

Dazu kommt, dass das klassische Spiel bei Kindern eine immer geringere Rolle spielt. Virtuelle Spiele und „social media“ üben auf immer jüngere Kinder ihren Reiz aus. Da hat „die Kunst des Spielens“, mit der Roskothen geworben hat, immer mehr das Nachsehen. Auch wenn sich die Verkaufszahlen nach der Schließungsankündigung deutlich verbessert haben.

„Für alle Ideen offen“

Warum er als Eigentümer bisher keine Nachfolgenutzung für den Laden am Sonnenwall gefunden hat, begründet Boris Roskothen so: „Duisburg hat ein Image-Problem“. Um gleich darauf mit einer gehörigen Portion Sarkasmus hinterher zu schieben: „Wenn ein Konzept in Duisburg funktioniert, funktioniert es überall.“ Doch als hoffnungslos möchte der Geschäftsmann die Lage nicht bezeichnen.

So könnte er sich zum Beispiel vorstellen, die Spielwaren-Handlung mit einem anderen Konzept weiter zu führen. Vielleicht gemeinsam mit einer Buchhandlung und einem Café. Roskothen: „Ich bin für alle Ideen offen.“