Duisburg. Bei dem Torso, der Montagabend im Duisburger Hafenbecken entdeckt worden war, handelt es sich um den vermissten Rocker Kai M. aus Duisburg. Das bestätigt die Polizei. Der Leichenfund könnte helfen, den mysteriösen Todesfall aufzuklären. Die Suche nach Spuren und Leichenteilen ging am Mittwoch weiter.

Eineinhalb Tage nach dem Fund eines menschlichen Torsos im Homberger Rheinwasser bestätigt sich, was von Anfang an zu vermuten war: Bei dem Toten handelt es sich um den Duisburger Kai M., dessen rechter Unterarm bereits Anfang Februar einige Kilometer stromaufwärts in Ehingen am Rheinufer entdeckt worden war. Das bestätigt die für Rockerkriminalität zuständige Essener Polizei am Mittwochmittag. Zwar seien die chemischen Laboruntersuchungen mit DNA-Test noch nicht abgeschlossen, dennoch gebe es keinen Zweifel an der Identität. Die Hinterbliebenen sind bereits informiert.

Seit der Bergung seines abgetrennten Unterarms vor gut zwei Monaten hatte die Polizei vergeblich nach weiteren Leichenteilen des seit längerem vermissten Hells Angel gesucht. Doch auch Hunde, Hubschrauber und Boote konnten den Leichnam nicht zutage bringen. Warum er erst jetzt gefunden wurde, bleibt unklar. Gerüchte, der Torso sei in einen Sack verpackt und mit Steinen beschwert gewesen, möchte die Polizei nicht bestätigen.

"So was kann man sich nicht selbst beibringen"

Dennoch lässt das Erscheinungsbild der Leiche - Arme, Beine und Kopf fehlten - für die Ermittler keinen Zweifel daran, dass der 32-Jährige einem Kapitalverbrechen zum Opfer fiel: "So was kann man sich nicht selbst beibringen und auch kein Schiff", so Polizeisprecher Peter Elke. Bereits der abgetrennte Arm habe auf ein Tötungsdelikt hingedeutet. Über Fingerabdrücke aus früheren Ermittlungen hatte die Polizei das Opfer als den vermissten Höllenengel identifizieren können.

Nun hoffen die Ermittler auf eine Aufklärung des mysteriösen Mordfalls. Elke: "Der neue Fund eröffnet uns weitere Recherchemöglichkeiten." Am Mittwochmittag suchten Einsatzkräfte mit einem Spezialhund im Rheinpreußen-Hafen nach weiteren Spuren oder Körperteilen, zogen aber recht bald wieder ab. Die ermittelnde Mordkommission wird prüfen, ob zusätzlich noch Taucher zum Einsatz kommen.

Nach kursierenden Mutmaßungen soll M. Opfer einer Strafaktion unter den Hells Angels gewesen sein, weil er zu den verfeindeten Bandidos überlaufen wollte. Unbekannte legten einige Blumen am Hafenufer nieder und stellten Kerzen auf, um des Toten zu gedenken.