Duisburg. Am Duisburger Hauptbahnhof hat am Wochenende der Abriss des alten Hauptzollamtes begonnen. Der Backsteinbau soll Platz schaffen für ein neues Bürohaus der „Targo Bank“, die sich erweitern will. 25 Millionen investiert die Bank. Da die Arbeiten sonntags stattfinden, bleibt ein Verkehrs-Chaos aus.
Es staubt, als der riesige Bagger die zweite Etage des ehemaligen Hauptzollamtes einreißt. Fenster splittern, aus einer Wand guckt ein halbes Rohr heraus, Schutt bröckelt. 15 Mitarbeiter bearbeiten seit sieben Uhr morgens das seit drei Jahren leer stehende Gebäude an der Saarstraße/Ecke Landfermannstraße. Es muss für einen Neubau der „Targo Bank“ weichen. Um so wenig Verkehrschaos wie möglich zu verursachen, arbeiten die Männer am Sonntag. Der Verkehr fließt an der Saarstraße nur einspurig. Stau gibt es nicht. Die paar Autofahrer, die zeitweise warten, betrachten die Bauarbeiten neugierig.
An einem Kran baumelt eine schwarze Matte. Sie soll vor Staub schützen. Zusätzlich spritzen die Bauarbeiter die Umgebung mit Wasser ab, damit sich der Schmutz gar nicht erst verteilt. Ein Passant bleibt stehen, begutachtet die Szene. „Da habe ich vor ein paar Jahren noch gearbeitet“, erzählt er lächelnd – und schaut zu, wie sich die Schaufel des „Longfrontbaggers“ durch die Wand gräbt. Traurig ist er nicht, dass das Gebäude abgerissen wird. Seine Kollegen vom Zoll arbeiten mittlerweile in Büros an der Köhnenstraße, in Ruhrort oder Hamborn. Auch Markus Lau ist zufällig vorbeigekommen. „An der Seite hatte das Gebäude eine schöne Fassade und einen tollen Treppenaufgang. Aber es soll ja auch wieder etwas Neues gebaut werden.“
Investition von 25 Millionen
Die benachbarte „Targo Bank“ erweitert und investiert 25 Millionen Euro in einen neuen Büroturm. Die sieben Etagen sollen später Platz für 500 Mitarbeiter bieten. Derzeit arbeiten in dem Dienstleistungszentrum neben dem Hauptbahnhof bereits 2400 Angestellte.
Generalunternehmer, und damit für den Abriss ebenso beauftragt wie für den Bau des modernen Hochhauses mit viel Glas und Stahl, ist die „Hochtief Solutions AG“. „Wir wollen so wenig Verkehrsbehinderungen wie möglich verursachen. Deshalb hoffen wir, dass wir heute das Meiste schaffen“, erklärt Elmar Heinsch, Leiter des Projekts bei „Hochtief“. Wenn der Bau in ein paar Tagen komplett in Schutt und Asche liegt, müssen die einzelnen Wertstoffe noch sortiert werden. Metall wird gesondert entsorgt. „Danach beginnen wir mit dem Ausheben der Baugrube“, blickt Heinsch voraus. Im Sommer 2015 soll „der kleine Bruder“ des großen „Targo Bank“-Hauses eingeweiht werden.