Duisburg. Immer mehr Beschäftigte in Duisburg verdienen sich etwas hinzu: Sie stellen ein Viertel aller Mini-Jobber, die unter der Grenze von 450 Euro bleiben. Die sogenannte „geringfügig entlohnte Beschäftigung“ ist dabei nicht zwangsläufig mit einer geringfügig qualifizierten Tätigkeit gleichzusetzen.

Jeder 16. Arbeitnehmer in Duisburg verdient sich nebenbei etwas hinzu: Immer mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gehen neben ihrem Hauptberuf einem Nebenjob nach. Innerhalb der vergangenen sechs Jahre ist die Zahl von knapp 8700 auf aktuell 10.686 gestiegen.

Das Thema Minijobs wird derzeit strittig diskutiert. Aus der steigenden Zahl der Nebenjobber schließen die Grünen im Bundestag, dass der Lohn aus dem Hauptberuf offenbar für viele nicht zum Leben ausreicht. Andere Arbeitsmarktexperten begründen die steigende Zahl der Minijobber mit dem Anreiz, dass der Nebenverdienst von höchstens 450 Euro brutto für netto auf die Hand ausgezahlt wird.

Doch wie sieht die Situation der Minijobber in Duisburg eigentlich aus? Wer jobbt nebenbei, wer hat nur einen Mini-Job und was für Jobs sind das eigentlich?

Mini-Jobs mit Fachkraft-Anforderung

Der Blick in die Statistik der Arbeitsagentur offenbart: Die sogenannte „geringfügig entlohnte Beschäftigung“ ist nicht zwangsläufig mit einer geringfügig qualifizierten Tätigkeit gleichzusetzen: Bei 44 Prozent der insgesamt 38.405 Minijobber hat die Tätigkeit eine Fachkraft-Anforderung, 7,6 Prozent sind sogar Spezialisten oder Experten.

So ist auch der stärkste Anstieg bei der „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ zu verzeichnen: Die Berufssparte verzeichnete innerhalb eines Jahres ein Fünftel mehr Mini-Jobber.

Bei der größten Gruppe der Mini-Jobber handelt es sich um Reinigungskräfte (6534), gefolgt von Verkaufsberufen im Einzelhandel (5224) und klassischen Bürojobs (3901). 3658 sind in der Logistik tätig, 2570 in der Gastronomie, 1549 im medizinischen Gesundheitsbereich, weitere 1026 in Pflegebereich. 2066 führen ein Fahrzeug im Straßenverkehr wie zum Beispiel Taxifahrer, 1083 sind im Erziehungsbereich tätig, weitere 1000 in Lehrberufen, der Großteil davon an der Uni.