Duisburg. . Die Zahl der Notfälle in Duisburg hat sich seit 2006 so drastisch erhöht, dass die vorgeschriebene Anfahrtszeit für Rettungswagen von acht Minuten nicht in jedem Fall eingehalten werden kann. Zusätzliche Fahrzeuge und 25 neue Kollegen sollen die Situation entschärfen.

Über 1260 Kilometer Straße, dazu Wasserwege, Schwerindustrie, Großveranstaltungen, mehr alleinstehende Senioren, mehr frisch operierte Patienten, die früher als bisher aus dem Krankenhaus komplimentiert werden und sich unwohl fühlen: Duisburgs Rettungskräfte haben immer mehr zu tun. Seit dem letzten Bedarfsplan für ihre Arbeit 2006 hat sich die Zahl ihrer Einsätze spürbar erhöht: 2011 rückten die Notärzte insgesamt 13.200 Mal, Rettungswagen 45.700 Mal aus – ein Anstieg von über 13.400 Notfällen. Mehr Einsatzfahrzeuge sollen in Zukunft garantieren, dass das Niveau bei der Versorgung aller Stadtteile, speziell die Anfahrtszeit in maximal acht Minuten, optimiert wird.

Stadtteile wie Untermeiderich, Beeck, Bruckhausen, Röttgersbach, Wehofen, Baerl, Beeckerwerth, Rahm, Mündelheim und Binsheim würden nach Informationen der Feuerwehr von den anvisierten sechs zusätzlichen Rettungswagen und einem weiteren Notarzt-Einsatzfahrzeug besonders profitieren.

Rat der Stadt entscheidet Anfang April über Ausarbeitung

Der Sozialausschuss hat den neuen Bedarfsplan der Retter bereits wohlwollend zur Kenntnis genommen. Am 7. April entscheidet der Rat der Stadt über die detaillierte Ausarbeitung. Michael Koppmann, Abteilungsleiter Personal bei der Feuerwehr, zeigt sich optimistisch, dass der Rat grünes Licht erteilt: „Der Haushalt wird durch die Aufstockung finanziell ja nicht belastet, weil die Krankenkassen die Mehrkosten refinanzieren müssten.“

Für den 24-Stunden-Betrieb der neuen Rettungs- und Notarztwagen müssen 25 zusätzliche Kräfte eingestellt und das Ausbildungskontingent bei der Feuerwehr aufgestockt werden. „Wenn alles klappt, könnte der Notarztwagen schon Ende April eingesetzt werden“, so Koopmann. Das Fahrzeug soll in Rufbereitschaft am Johannes-Stift in Homberg stehen. Die Rettungswagen können indes nur mit einiger Verzögerung in Kraft treten, da der Auftrag EU-weit ausgeschrieben werden muss – immer vorausgesetzt, dass die Kassen bei den Finanzierungsverhandlungen die erforderlichen sechs Extra-Rettungswagen auch genehmigen.

Teuer wird die erforderliche Aufstockung nämlich auf jeden Fall: Die Mehraufwendungen für Personal- und Sachleistungen steigen von 2,8 Mio. Euro in diesem Jahr auf rund sechs Mio. Euro im Jahr 2018.