Duisburg. Die Zahl der Feuerwehreinsätze stieg seit 2006 von rund 10.000 auf etwa 13.200 im Jahr 2012. Nun hat die Duisburger Feuerwehr ihren Rettungsdienstbedarfsplan vorgelegt und fordert sechs neue Rettungswagen plus Personal. Es geht um Millionenkosten - und um wertvolle Zeit, die Leben retten kann.
Sie steigen und steigen, die Einsatzzahlen für Notarzteinsätze, Notfallrettung und Krankentransport. Darauf will die Duisburger Feuerwehr mit ihrem neuen Rettungsdienstbedarfsplan reagieren und einige Änderungen einführen.
Zwölf Minuten sollte es in mindestens 90 Prozent aller Einsätze dauern, bis der Notarzt mit seinem Einsatzfahrzeug überall im Stadtgebiet seinen Notfall-Patienten erreicht. Das ist medizinischer Standard. Seit 2006 stieg die Zahl der Einsätze von etwa 10.000 im Jahr auf 13.200 in 2012. Die vier vorhandenen Notarzteinsatz-Fahrzeuge können die 12-Minuten-Anfahrtregel aufgrund der steigenden Einsatzzahlen nicht immer einhalten. Deshalb möchte die Feuerwehr gerne einen neuen, fünften Notarztwagen am St. Johannes-Stift in Homberg stationieren. Den neuen Notarzt soll St. Johannes-Stift gegen Bezahlung stellen, die Besatzung die Feuerwehr. Außerdem möchte die Feuerwehr den bisher am Bethesda-Krankenhaus in Hochfeld stationierten Notarzt-Wagen zur Hauptwache nach Duissern verlegen.
Forderungen der Feuerwehr
Ein noch deutlicheres Bild gibt es bei der Notfallrettung. Auch hier stieg die Zahl von 35.500 in 2006 um fast 12.000 auf 47.500 in 2012. Hier gilt eigentlich eine 8-Minuten-Hilfsfrist, die in 90 Prozent der Fälle im gesamten Stadtgebiet am Einsatzort eintreffen muss. „Dieses Schutzziel wurde im Auswertungszeitraum zu häufig nicht eingehalten“, schreibt die Feuerwehr in ihrem Bericht.
Deshalb fordert die Feuerwehr sechs neue Rettungswagen für ihre Wachen, die rund um die Uhr für Notfälle zur Verfügung stehen plus das dazu gehörige Personal. Die neuen Rettungswagen sollen hauptsächlich an den Krankenhäusern stationiert werden. Endgültige Standorte für die neuen Rettungswagen stehen aber noch nicht fest. Außerdem möchte die Feuerwehr, wenn die zur Zeit geplante Wache an der Mercatorstraße in der Innenstadt in Betrieb geht, einen Wagen von der alten Feuerwache an der Friedenstraße in Hochfeld dorthin umpositionieren. Vier der neuen Rettungswagen möchte die Feuerwehr ausschreiben, zwei will sie selbst besetzen.
Millionenhohe Kosten
Im Gegenzug möchte sie den einzigen Krankentransportwagen, den sie selbst noch vorhält, abgeben. In anderen Kommunen hatte die europaweite Ausschreiben der kompletten Krankentransporte zu empörten Aufschreien vor allem von Hilfsorganisationen wie DRK und Johanniter geführt, die jahrelang die Krankentransporte durchgeführt hatten. In Duisburg dagegen sind neben den Hilfsorganisationen schon lange private Unternehmen wie Medical Transport Service, Thyssen-Krupp Steel und Hüttenwerke Krupp Mannesmann mit Genehmigung unterwegs, um Patienten von Krankenhaus zu Krankenhaus zu fahren oder Duisburger beispielsweise zur Dialyse zu bringen.
Der neue Plan birgt auch neue Kosten: rund 2,8 Millionen Euro in diesem Jahr und 5,8 Millionen im Jahr 2015. Die steigern sich auf knapp sechs Millionen Euro im Jahr 2018.
Die zusätzlichen Personalkosten steigen von rund 1,1 Millionen Euro in diesem Jahr bis auf etwa 2,5 Millionen Euro in den folgenden Jahren. Allerdings sollen diese Kosten den städtischen Haushalt nicht belasten, sondern über Gebühren von den Krankenkassen wieder eingespielt werden.
Übung der Jugendfeuerwehr
