Duisburg. Der Düsseldorfer Künstler Michael Laux ist gelernter Schreiner. 20 Jahre hat er in seinem Beruf gearbeitet, bevor er sich neu orientierte. Nun macht er aus altem Stahl und Müll Kunstwerke. Seine Drucktechniken können Besucher in den nächsten vier Wochen im Duisburger „Ziegenpeter“ bestaunen.
Michael Laux trinkt einen Fencheltee. Er sitzt im „Ziegenpeter“, trägt einen hellbraunen Hut und blickt auf den Rhein. Seine Hände sind schwarz, auch im Gesicht hat er ein bisschen Ruß. Der Künstler hat einige seiner Arbeiten vor dem Lokal im Rheinpark ausgestellt. Außerdem hat er sein Handwerk gleich mitgebracht: Im Sand steht eine Werkbank. Daneben liegen Schutzhelme und ein Schweißgerät. Der Künstler will Ausflüglern seine Schweißtechnik vorstellen .„Feuer und Hitze ist wahnsinnig faszinierend“, findet der gebürtige Düsseldorfer, der als Kind beim Spielen am Rhein in der Ferne die Duisburger Hochöfen noch lodern gesehen hat.
Laux ist gelernter Schreiner, 20 Jahre lang arbeitete er selbstständig im Innenausbau. Nach einem Schicksalsschlag orientierte er sich neu. „Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, mit 47 Jahren“, berichtet er. Anfangs hat der heute 56-Jährige mit Drucktechniken experimentiert. „Man braucht eher eine Idee als spezielles Material. Ich greife zu Müll und schaue, was da so geht.“ Müll, das ist für Laux eine Plastikflasche, eine Gemüsedose, ein Flaschenschraubverschluss oder alter Stahl.
Stahlschrott aus dem Gleisbau recycelt
Für ein Werk zum Thema „Kriegs-Religions-Wahn“ hat der er Stahlschrott aus dem Gleisbau recycelt. „Da steckt irre viel Energie drin. Da sind hunderttausende Menschen drüber gerattert. Man kann was zurückholen aus dem Müll.“ Der Künstler schweißt überwiegend symmetrische Formen ins Metall. Er geht ohne Skizze ans Werk. In vielen seinen Schweißarbeiten spielt die Anlauffarbe außerdem eine große Rolle, die Licht in verschiedene Farbtöne bricht. „Solche Farben könnte man gar nicht mischen.“
Inspiration braucht der Künstler nicht, die schöpfe er aus dem Leben. „Es gibt nichts Spannenderes als Menschen.“ Vielleicht stellt er auch deshalb zum zweiten Mal beim „Ziegenpeter“ aus. Öfter schon hat er als Dozent mit Behinderten, für ihn „Spezialisten“gearbeitet.
Ausstellung dauert vier Wochen
Nach dem Gespräch begibt sich der Künstler wieder hinaus an seine Arbeitsbank. Laux und die hellen Funken vom Schweißen sind noch von der Brücke der Solidarität aus sichtbar. Die Drucke von Michael Laux, die an den Wänden im Ziegenpeter hängen, werden noch die nächsten vier Wochen zu sehen sein.