Meiderich. .
In den vergangenen zwei Jahren war es ruhig geworden um den Meidericher Künstler Chinmayo. Jetzt präsentiert er einen Teil seiner neuen Werke vor seinem Haus, der Casa Asanga, Am Stadtpark 26.
Während der heute 77-Jährige früher mehr mit fest installierten, oft sehr massiven Holzskulpturen auf sich aufmerksam machte, präsentiert er nun vergleichsweise filigrane, noch dazu in Kombination mit Drahtgeflechten. „Ich liebe Stahl“, sagt der Meidericher. „Besonders Baustahl.“
Normalerweise bekommt man den nach der Verarbeitung nicht mehr zu sehen, weil er meist im Beton verschwindet. Bei Chinmayo aber wird er zum Blickfang: Seinen „Vorgarten“ hat der Künstler mit einer durchsichtigen Mauer aus rostroten Drahtkörben vom Bürgersteig abgegrenzt. Zudem gibt es aus dem gleichen Material zwei Eingangssäulen. In allen drei Konstruktionen, die ihm ein befreundeter Handwerker angefertigt hat, präsentiert Chinmayo nun neue Kunstwerke: mit Farbe verzierte Baumscheiben, einen Ast und in den „Eingangssäulen“ so genannte „Baumsegel“, die im Wind tanzen. Die „transparenten Mauern“, die zum Gehweg hin geschlossen, nach hinten aber geöffnet sind, nutzt der Meidericher wie Vitrinen. In ihnen präsentiert er nun seine Kunst. Besucher dürfen sich auf wechselnde Objekte freuen. Im übrigen ist der gesamte Vorgarten Ausstellungsfläche.
Die Schaffenspause hat folgende Gründe: Zum einen hatte der Künstler vor etwa zwei Jahren einen Unfall, wodurch sein Schaffen eingeschränkt war. Zum anderen findet er immer weniger Material für seine Kunst im angrenzenden Stadtpark.
Bekanntlich verwendet er vor allem das, „was mir vor die Füße fällt“. Sprich: Er sammelte in der Grünanlage nach Fällarbeiten Baumstümpfe, Wurzeln und Äste und arbeitet sie um zu Skulpturen. Ein Teil davon ist unter der Autobahnbrücke am Stadtpark Meiderich zu sehen. Inzwischen gibt es aber nicht mehr viel „Abfallmaterial“, da fast alle altersschwachen Riesen bereits gefällt sind.
So glücklich Chinmayo auch ist, wieder aktiv sein zu können: Zwei Dinge ärgern ihn. Zum einen, dass die Kunstwerke an der Zufahrt zum Parkplatz unter der A 59 oft durch davor abgestellte Reklameanhänger unsichtbar seien. Zum anderen, dass die Stadt ihr Versprechen noch nicht eingelöst habe, auf der Radachse unter der Autobahn wieder einen Baumstamm zu platzieren, damit das Kunstwerk wieder so aussieht wie früher. Der dort liegende alte Stamm eines Silberahorns war vermodert und wurde deshalb entfernt.