Duisburg.. Zwischen 600 und 800 Notrufe gehen täglich bei der Leitstelle der Duisburger Feuerwehr ein. 150 Einsätze pro Tag resultieren daraus für Feuerwehr und Rettungsdienst. Der “Tag des europaweiten Notrufes“ soll die Notrufnummer bekannter machen, denn die 112 gilt auf dem gesamten europäischen Kontinent.

Bis zu 2000 Anrufe erreichen täglich die Leitstelle der Duisburger Feuerwehr mit Sitz an der Wintgensstraße in Duissern. Darunter sind etwa 600 bis 800 Notrufe, aus denen rund 150 Einsätze für die Feuerwehr und den Rettungsdienst resultieren. Diese Zahlen nannte Sprecher Michael Haupt der WAZ anlässlich des „Tages des europaweiten Notrufes“. Dieser auf dem gesamten Kontinent gültigen Notrufnummer 112 wird sinnigerweise am heutigen 11. Februar – also dem 11.2. – gedacht.

24 Stunden an jedem Tag des Jahres ist die Nummer 112 erreichbar. 36 Kräfte umfasst das Team der Leitstellen-Disponenten, die am anderen Ende der Leitung die Anrufe entgegennehmen. Acht von ihnen absolvieren gemeinsam eine 24-Stunden-Schicht. Je nach Wochentag sitzen die Diensthabenden laut Michael Haupt zwischen acht und elf Stunden am Telefon. Die restliche Zeit haben sie Bereitschaft. Soll heißen: Tritt eine besondere Lage mit vielen Notrufen auf, sitzen alle acht gleichzeitig an der Anlage. Ansonsten sind es weniger. 16 Notruf-Leitungen stehen insgesamt zur Verfügung. Und diese sind manchmal voll ausgelastet: „Neulich bei einem Unwetter hatten wir ein paar Tausend Anrufe in wenigen Stunden“, schildert der Feuerwehr-Sprecher.

Notruf wird häufig für Falschmeldungen genutzt

Um auf der Leitstelle arbeiten zu dürfen, müssen ausgebildete Feuerwehrmänner eine viermonatige Zusatzausbildung absolvieren. „Wichtig ist, dass auf den jeweiligen Anrufer-Typ richtig reagiert wird und wir alle nötigen Informationen erhalten“, sagt Haupt. Manche Menschen seien hektisch und panisch – etwa, weil sich ein Angehöriger in einer gesundheitlichen Notsituation befindet. Andere seien trotz Notlage abgeklärt und könnten die Fragen der Retter klar und strukturiert beantworten. Letztlich muss eindeutig klar sein: Wo ist was passiert? Erst dann werden die entsprechenden Hilfskräfte alarmiert.

Der Notruf in Europa

Nur rund 17 Prozent aller Deutschen wissen laut einer Umfrage, dass die Notrufnummer 112 mittlerweile in ganz Europa gültig ist.„Würde es den einheitlichen Notruf nicht geben, müssten die Bürger bei einer Reise durch alle europäischen Staaten über 40 unterschiedliche nationale Notrufnummern kennen“, so Uwe Zimmermann, der Leiter der Duisburger Feuerwehr.

Allein beim Einsatzort wartet da in Duisburg schon mancher Fallstrick: So gibt es verteilt im gesamten Stadtgebiet etwa fünf verschiedene Friedrich-Ebert-Straßen. Daher wird neben der Straße auch immer der Ortsteil abgefragt. Um mögliche Unklarheiten bei der Notrufannahme im Nachhinein klären zu können, wird jeder eingehende Notruf von der Feuerwehr digital aufgezeichnet.

Zum Leidwesen der Feuerwehr wird der Notruf häufig auch für Falschmeldungen oder Fehlalarme genutzt – zumeist von jugendlichen Tätern. „Unsere Telefonanlage zeigt uns aber die Nummer jedes Anrufers an“, sagt Sprecher Haupt. Werden die Falschalarm-Auslöser ermittelt, droht ihnen eine Anzeige wegen Notrufmissbrauchs.