Duisburg. Der bisherige Vorsitzende der GdP-Kreisgruppe Duisburg, Weert Albers, trat nicht mehr an. Zum Nachfolger im Amt wurde sein Polizeikollege und bisheriger Stellvertreter Harald Jurkovic gewählt. Die Probleme der Polizisten wollen beide engagiert angehen.

Stabwechsel bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Weert Albers, der bisherige Vorsitzende der Kreisgruppe Duisburg, hat sein Amt nach achtjähriger Tätigkeit niedergelegt. Zum Nachfolger wurde auf der Jahreshauptversammlung in der vergangenen Woche sein vorheriger Stellvertreter Harald Jurkovic gewählt. Die WAZ traf nun beide zum Gespräch.

„Ich werde in dreieinhalb Jahren pensioniert, deshalb wollte ich die Aufgaben des Vorsitzenden weitergeben“, begründete der freigestellte Personalrat der Polizei Duisburg seine Entscheidung. Die schwierigste Phase seiner Amtszeit sei die Loveparade-Katastrophe und die Zeit danach gewesen. „Es kamen viele Kollegen zu uns, die mit ihren Problemen nicht fertig wurden. Das Ereignis war und ist für uns alle eine enorme Belastung“, sagt der Duisburger Albers.

Duisburger GdP hat keine Nachwuchsprobleme

Seinen Dienst absolvierte er auf der Wache Buchholz, danach im Verkehrsdienst und auf der Einsatzleitstelle, ehe er als Personalrat freigestellt wurde. „Das ist ein schöner Job – trotz aller Probleme, die wir alle im Polizeialltag haben.“ Harald Jurkovic nickt zustimmend.

Der 53-Jährige ist neuer Vorsitzender der Kreisgruppe, die derzeit 1260 Mitglieder zählt. Er will die Betreuung der Studierenden an der Fachhochschule in Großenbaum intensivieren, von denen der Löwenanteil in der GdP organisiert sind. „Ein Nachwuchsproblem haben wir nicht“, so Jurkovic. Als Rechtsschutz-Experte kümmert er sich weiterhin um die Interessen von Kollegen, die nach Einsätzen von Bürgern verklagt wurden.

Zusätzliche Kollegen zugewiesen bekommen

Und was sind aus Gewerkschaftssicht die drängenden Probleme der Duisburger Polizei? „Wenn der bisherige Personalschlüssel nicht verbessert wird, dann werden bei uns bis zum Jahr 2020 rund 70 Stellen unbesetzt sein“, sagt Albers. „Das entspricht etwa der Stärke der Wache Buchholz.“

Wobei er nicht unerwähnt lässt, dass das hiesige Präsidium erst profitiert hat: Im September 2013 durften 18 junge Kollegen mehr ihren Dienst in Duisburg antreten, als es Planstellen gab. „Damit wurde vom Innenministerium die besondere Einsatzlage in Duisburg gewürdigt“, sagt Jurkovic. Er sorgt sich, dass die Polizei mit ihren Kapazitäten nur noch Einsätze abarbeiten könne. „Wir hatten allein an diesem Samstag 505 Einsätze. Da bleibt für die Streife oder das Präsenzzeigen auf den Straßen gar kein Raum.“

Wichtig sei zudem, dass ältere Kollegen mit Langzeiterkrankungen nicht vorschnell als dienstuntauglich geschrieben werden. Vielmehr, so die Gewerkschaftler, sollen diese Kollegen über Reha-Maßnahmen wieder dienstfähig werden. Sonst entstünden noch größere Personallücken.