Für die Polizei zeichnet sich am Horizont ein massiver personeller Engpass ab. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, haben wir im Jahr 2025 landesweit bis zu 3600 unbesetzte Stellen“, sagte Arnold Plickert, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), am Rande der gestrigen Jahreshauptversammlung der GdP-Kreisgruppe Duisburg im Huckinger Steinhof. Mit solch einem Fehlbestand könne die innere Sicherheit nicht mehr garantiert werden, warnt Plickert.

Rekordwert reicht nicht aus

Zum Hintergrund: Die rot-grüne Landesregierung hatte entschieden, dass jährlich 1500 Nachwuchskräfte die Polizeiausbildung beginnen können – so viele wie nie zuvor. Dieser Rekordwert reiche trotzdem nicht aus, um die sich abzeichnenden Lücken zu füllen, so Plickert. Deswegen sei eine weitere Aufstockung vonnöten. „Und das Problem muss jetzt angefasst werden, noch in dieser Legislaturperiode. Die Zeit drängt“, so der Gewerkschafter.

Bei unverändertem Personalschlüssel für die Polizei müsste die Politik entscheiden, welche Aufgaben die Polizei künftig nicht mehr übernehmen solle. Eine neuerliche Zusammenlegung von Präsidien zu noch größeren Behörden würde allein nicht ausreichen. Ein weiteres Problem: Elf Prozent der rund 40 000 Polizisten in NRW können wegen Verwendungseinschränkungen nicht mehr ihren normalen Dienst absolvieren. „Wir wollen sie über Rehabilitation zurück in den Arbeitsprozess bekommen“, sagt Plickert, „damit die personellen Engpässe nicht noch größer werden.“ Die Belastung für alle sei groß: Addiert schiebt die NRW-Polizei zwei Millionen Überstunden vor sich her. Das entspricht 1100 Stellen.