Duisburg. Der Geschäftsführer eines Duisburger Bauunternehmens betrog Fiskus und Sozialkassen um 2,5 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte in großem Umfang Schwarzarbeiter eingesetzt. Der 54-jährige Mann aus dem Kreis Heinsberg kommt dafür nun ins Gefängnis.

Drei Jahre Gefängnis wegen Steuerhinterziehung und Sozialabgabenverkürzung. Sichtlich bestürzt nahm der Angeklagte das Urteil der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts entgegen. Bis zuletzt hatte er auf eine Bewährungsstrafe gehofft. Die Richter waren am Ende des mehrtägigen Prozesses davon überzeugt, dass der 54-jährige Mann aus dem Kreis Heinsberg, als Geschäftsführer einer in Duisburg ansässigen Baufirma in den Jahren 2004 bis 2007 rund 2,5 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben hinterzog.

Das Unternehmen habe in großem Umfang Schwarzarbeiter eingesetzt, so die Richter. Auf den Baustellen der Firma „wurde nur ein verschwindend kleiner Teil der tatsächlich geleisteten Arbeiten angemeldet“, betonte der Vorsitzende.

Treibende Kraft für Gesetzesverstöße

Der Angeklagte hatte sich bis zuletzt damit verteidigt, dass er die Geschäfte des Unternehmens krankheitsbedingt zeitweise gar nicht habe führen können. Zudem sei der Inhaber der Firma die treibende Kraft für die Gesetzesverstöße gewesen.

Argumente, die die Kammer nur bedingt gelten ließ. Die Monate, in denen der Angeklagte nach einem Herzinfarkt in Krankenhaus und Reha verbrachte und in denen es eine Vertretung für ihn gab, nahmen die Richter aus der Anklage heraus. Für die übrige Zeit aber sei der 54-Jährige verantwortlich. Wenn er auch nicht in alle Details eingeweiht gewesen sei, so sei es seine Pflicht gewesen, richtige Angaben beim Finanzamt und den Sozialkassen zu machen. „Sie hätten sehen müssen, dass auf den Baustellen viel mehr gearbeitet wurde, als durch die Bücher lief“, so der Vorsitzende.

Zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt

Bereits Ende der 90-er Jahre hatte der 54-Jährige übrigens gemeinsam mit dem Firmeninhaber eine Baufirma gegründet. Die steuerte genau so in die Pleite, wie die drei Firmen, die der heute 64-Jährige danach ins Leben rief. Wegen Steuerhinterziehung und Sozialabgabenverkürzung wurde der vielfach vorbestrafte Mann 2012 in Essen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.