Duisburg. Es geht um Steuerhinterziehung: Die Vorwürfe gegen die Duisburger Baufirma “Bero“ wiegen schwer. Die zwei Hauptverantwortlichen des Unternehmens stehen jetzt vor Gericht. Auf ihren Baustellen sollen massenhaft Schwarzarbeiter beschäftigt gewesen sein. Es geht um einen Schaden von einer Million Euro.

In großem Stil soll die zwischen 2008 und 2010 in Duisburg ansässige Baufirma „Bero“ mit Schwarzarbeit Geld verdient haben. Wegen Steuerhinterziehung und Vorenthalts von Arbeitnehmerentgelt müssen sich die beiden Hauptverantwortlichen des Unternehmens, zwei 39 und 40 Jahre alten Serben aus Hochfeld, seit gestern vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage geht davon aus, dass sie das Finanzamt und die Sozialkassen um rund eine Million Euro betrogen.

Auf den Baustellen des Unternehmens sollen zwischen Juni 2008 und Dezember 2010 in großem Stil Schwarzarbeiter beschäftigt worden sein. Meldungen an die Finanzämter und Sozialversicherungskassen sollen unterblieben sein beziehungsweise es soll nur ein geringer Teil der geleisteten Arbeiten offiziell angezeigt worden sein. Die meisten Beschäftigten sollen ihren Lohn stattdessen in der Regel in bar erhalten haben.

Die Angeklagten sollen die Bücher frisiert haben

Damit die Buchführung des Unternehmens trotzdem stimmte, sollen die Angeklagten die Bücher frisiert haben. Das soll nicht zuletzt durch Scheinrechnungen ermöglicht worden sein, die Subunternehmen in großem Stil ausstellten, ohne dass die abgerechnete Arbeitsleistung erbracht worden wäre.

Zu den Firmen, die mit der nun im Fokus der Justiz stehenden Baufirma Geschäfte machten, soll auch die bereits einschlägig bekannt gewordene Bauunternehmung „AT“ gehören. Deren zwei Hauptverantwortliche - ein Brüderpaar aus dem ehemaligen Jugoslawien - wurden von der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts bereits zu jeweils sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Für das Verfahren sind bis Oktober drei weitere Verhandlungstage vorgesehen.