Duisburg.
Die Schlange ist ein Frühlingstier: Es trägt Sonnenbrille und T-Shirt, genießt die warmen Strahlen. Es wartet auf sein Eis oder als besonders langes Exemplar auf Einlass in den Zoo: Duisburg am März-Wochenende; ein Knaller für Ausflügler und Top-Tage für all diejenigen, die sich um die vorzeitigen Sommerfrischler kümmerten.
Und noch ein Frühlingsbote ist da, diesmal angeflogen: In der Walsumer Rheinaue wurde der erste Storch gesichtet.
Schon morgens um 9 Uhr begann für Kerstin Lindner im Ziegenpeter im Hochfelder Rheinpark der Super-Sonntag. Mit der gebuchten Tauffeier war schon Arbeit programmiert, doch dazu stürmten Rhein-Spaziergänger Duisburgs kleine Strandmeile. Mit Blick auf den Strom leerten sich Flammkuchen-Teller und Weizenbiergläser, dass die Küche nur so rotierte. Bei über 20 Grad und strahlend blauem Himmel hatte auch Michael Epskamp an seinem Kiosk an der Bertaallee keine ruhige Minute. Schon um 10 Uhr morgens scharrten die erste Gäste mit den Hufen, kaum öffnete das Kiosk im Sportpark Wedau. Und dann war auch noch Schnitzeltag! Wedau-Flanierer, Radler, Eltern, die ihre Sprösslinge am Wasserspielplatz toben ließen: „Wir haben gut zu tun“, freut sich Epskamp, der die ganze Welle der März-Genießer zu sich schwappen sieht. Denn die Wasserski-Anlage ist noch zu, das Seehaus mit seinem Biergarten dicht. Das Wedauer See-Wasser ist derweil nun wirklich noch zu kalt, also sprangen viele im Walsumer Allwetterbad ins wärmere Nass. Das Dach hätte flugs geöffnet werden können, doch die Außenanlagen halten noch Winterruhe. „Es sind trotzdem viele da“, sagt die Dame an der Kasse.
Bänke bis auf den letzten Platz gefüllt
Wer Industriekulisse statt Natur oder Badespaß wollte, der strömte in den Landschaftspark Nord. Auch dort waren mittags die Bänke der Gastronomie bis auf den letzten Platz gefüllt. „Keine Zeit“, winkt eine Mitarbeiterin ab und nimmt die nächste Bestellung auf.
„Die Leute wollen jetzt einfach raus und das schöne Wetter genießen“, bilanziert Tierärztin Dr. Kerstin Ternes das erste „Knaller-Wochenende“ für den Zoo. Samstag zählte der Tierpark 5500 Besucher, eine Zahl, die Sonntag schon mittags erreicht war. Dann waren auch schon alle Parkplätze besetzt, bildete sich eine Blechschlange bis auf die A 40. Der sonntägliche Kassensturz lag dann bei 11.219 Besuchern.
