Duisburg. Passend zum Wetter bekam der Sonnenwall in der Duisburger Innenstadt gestern seine Sonnenuhr zurück. Nachdem Vandalen das „Wahrzeichen“ im letzten Jahr zerstört hatten, richteten es Azubis von HKM wieder her. Viele Duisburger pflanzen die ersten Frühjahrsblumen.

Ganz klar: Hoch Friedrich lockte gestern bei vielen Menschen Frühlingsgefühle hervor. Sonnenschein, 15 Grad und wer ein windgeschütztes Eckchen fand, konnte den Rollkragen oder Schal weglassen. Vielleicht liefen deshalb so viele Menschen mit einem leichten Lächeln durch die Gegend.

Passend zum Wetter war gestern auch ein Termin auf den Sonnenwall. Dort übergab HKM-Arbeitsdirektor im Beisein seiner Azubis das „Wahrzeichen“ der Straße an die Stadt in Form von OB Sören Link und Bürgermeister Manfred Osenger: die neue Sonnenuhr. Vandalen hatten den alten Zeitmesser im letzten Jahr zerstört. Er musste abgebaut werden. Aber Sonnenwall ohne Sonnenuhr? Auch doof. Also bauten die Auszubildenden von HKM eine neue Sonnenuhr, die nun wieder die Zeit ansagt, wenn keine Wolken am Himmel sind.

Primeln und Stiefmütterchen haben Hochkonjunktur

Bei den Blumenhändlern haben Primeln und Stiefmütterchen zur Zeit Hochkonjunktur, etwas Farbe in Blumenkübel und Beete bringen ist „in“ und diese Pflanzen sind nicht ganz so sensibel. Die Stadt, die seit fünf Jahren mangels Geld keine Frühjahrsbepflanzung mehr bei den Wirtschaftsbetrieben in Auftrag gegeben hat, hat sich für die 21 Magnolienkübel eine preisgünstige Variante überlegt und Krokuszwiebeln eingepflanzt. Die blühen jetzt in einem wunderschönen violett und erfreuen das Auge.

Die klassische Frühjahrsbepflanzung ist passe auf öffentlichem Grün. Deshalb sind die Gärtner der Wirtschaftsbetriebe noch mit dem Gehölzschnitt beschäftigt, der bis Ende Februar erlaubt ist. Danach ist Schluss mit größeren Schnittaktionen. Ab 1. März gilt das gar nicht mehr so neue Bundesnaturschutzgesetzt. So sollen Vögel ungestört brüten und Insekten in Ruhe an die Blüten kommen.

Bei Sommerbepflanzung konservativ

Apropos Pflanzen: Die Wirtschaftsbetriebe sind beim Thema Sommerbepflanzung, die sich die Stadt noch im geringen Umfang leistet, konservativ: „Wir pflanzen erst nach den Eisheiligen“, so WBD-Sprecherin Silke Kersken. Also werden die Kolonnen, die wieder 50.000 Geranien, Fuchsien und Petunien pflanzen, erst nach der Kalten Sofie (15. Mai) ausrücken.

Der Salzberg der Wirtschaftsbetriebe bleibt groß 

Durch den - hoffentlich - kurzen und milden Winter haben die Wirtschaftsbetriebe viel Geld gespart. Denn teure Nacht- und Wochen-end-Einsätze der Streumannschaften waren so gut wie nicht nötig und auch der Salzvorrat von 8300 Tonnen ist so gut wie unangetastet.

Lagerkapazitäten erhöht

Oha, 8300 Tonnen? Ein ganz schön großer Salzhaufen, werden jetzt manche denken. Die Wirtschaftsbetriebe schauen da fünf Jahre zurück auf den Winter 2009/2010 als sie, wie viele andere städtische Töchter händeringend Salzlieferanten suchten, die noch liefern konnten, weil der Winter lang und kalt war. Deshalb haben die Wirtschaftsbetriebe in den vergangenen Jahren ihre Lagerkapazitäten erhöht und auf große Vorräte gesetzt. 5000 Tonnen lagern in Hochfeld ein, weitere 3300 Tonnen in Meiderich. Dazu kommen noch einmal kleinere Mengen an einigen Außenstellen.

Probleme mit der Haltbarkeit gibt es nicht. Silke Kersken: „Salz wird nicht schlecht.“ Wie viel genau die Wirtschaftsbetriebe durch den bisher milden Winter gespart haben, vermochte Silke Kersken nicht zu sagen: „Die Auswertung machen wir erst Mitte März.“

Der Gasverbrauch in diesem milden Winter geht zurück 

So manch ein Duisburger wird auf die nächste Heizungsrechnung vielleicht nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren und kurz vor einem Herzinfarkt stehen, sondern einfach nur mit den Schultern zucken. Denn der bisher milde Winter drückt den Energieverbrauch für die warme Wohnung doch merklich.

Gesamt-Gasverbrauch in Duisburg

Konkrete Zahlen kann Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek nur für den Zeitraum Oktober bis Dezember geben. Da sank der Verbrauch von 800 Millionen Kilowattstunden in 2012 auf 760 Millionen Kilowattstunden in 2013. Die Zahlen beziehen sich auf den Gesamt-Gasverbrauch in Duisburg, den die Netzgesellschaft ermittelt hat, nicht auf das von den Stadtwerken verkaufte Gas.

Auch wenn der Gasverbrauch in diesem Zeitraum nur um fünf Prozent sank, so wird sich das milde Wetter in den ersten neun Wochen des neuen Jahres bestimmt auf die Heizrechnung auswirken. „Von Januar bis März war es ja im letzten Jahr recht kalt. Das Delta wird sicherlich noch größer werden“, sagt Nordiek und meint, dass der Gasverbrauch im Gegensatz zum kalten Vorwinter sicherlich noch geringer ausfallen wird.