Zoo Duisburg nimmt seinen Gästen die Angst vor Reptilien
•
Lesezeit: 3 Minuten
Duisburg. . Mit dem Seminar „Keine Angst vor Schlangen“ will der Zoo Duisburg seinen Gästen die Angst vor Reptilien nehmen. Mancher Teilnehmer war alles andere als furchtsam: Sie nutzten die Chance für eine Streicheleinheit. Anders die Reptilien: Der Python zieht sich zusammen und wäre am liebsten verschwunden.
„Die fasse ich im Leben nicht an“, sagt Manuela Merscheim und blickt ablehnend auf eine Kornnatter. Es ist der Höhepunkt des Seminars „Keine Angst vor Schlangen“ im Zoo Duisburg. Die größte Herausforderung für die Teilnehmer, die nach einem Vortrag von Schlangenprofi Philipp Schroeder nun die Möglichkeit haben, sich ihren Ängsten und Abneigungen zu stellen.
Nicht alle reagieren so wie Merscheim. Ihr Lebensgefährte, Jörg Rehberg, zum Beispiel hat gar keine Berührungsängste. Die hat er aber auch nie gehabt. So wie viele andere. Die allermeisten sind nämlich gekommen, um ihr Wissen über die Reptilien aufzubessern und mal wieder einige zu streicheln. Rehberg nimmt das 90 Zentimeter lange Tier in die Hand. Zum Entsetzen seiner Freundin. „Ach, ist doch kein Problem, die tut doch nichts“, sagt er. Wie sie sich denn anfühlt, will Freundin Manuela wissen. „Ja, wie ein Gartenschlauch“, ruft ihr eine Dame zu.
„Es ist nicht so schlimm wie ich dachte"
Rehberg setzt dann noch einen drauf. Als Philipp Schroeder einen Königspython herumgibt, legt der Duisburger sich das Reptil um den Hals. Die Lebensgefährtin ist ganz verdattert, doch sie fotografiert ihren Gatten. Nur eine weitere Frau bei dem Seminar traut sich nicht, eine der Schlangen anzufassen. Doch ihrer Angst konnte sie ein wenig entgegenwirken: „Es ist nicht so schlimm wie ich dachte. Aber ich will sie nicht anfassen“, sagt sie.
Die übrigen 25 Teilnehmer sind begeistert. Sie schauen sich die Schlangen genau an. Angst haben eher die Reptilien. Der Python zieht sich beispielsweise völlig zusammen, würde am liebsten auf der Stelle verschwinden. Viele der Gäste haben selbst Schlangen zu Hause. Bei dem Vortrag von Zoobegleiter Schroeder gibt es auch für die Kenner einige wichtige Infos über die sechs Schlangenarten, die in Deutschland vorkommen, und die größten und gefährlichsten Arten in Afrika und Australien.
Schon ein Biss kann zum Tod führen
Während der Königspython und die Natter im Zoo völlig ungefährlich für den Menschen sind, gibt es durchaus Reptilien, die mit einem Biss für Gefahr und den sicheren Tod sorgen können. „Die gefährlichste Schlangenart von allen ist der australische Inland-Taipan“, sagt Schroeder. „Sein Gift ist so stark, dass er mit einem Biss theoretisch 230 Menschen töten könnte.“ Selbst den Reptilien-Fans stockt der Atem. Besonders groß ist der Killer mit etwa 1,80 Meter nicht.
„Welche Schlangen gibt es denn in Deutschland?“, wollen die Besucher wissen. „Kreuzotter, Aspisviper, Äskulapnatter, Ringelnatter, Würfelnatter und die Glatt- oder Schlingnatter“, zählt Schroeder auf. Gefahr für Menschen bestehe kaum. Die Tiere haben Angst und sind zum Großteil nicht giftig.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.