Duisburg. Die Messe „Berufe live“ unterstützt Jugendliche bei einer schwierigen Entscheidung. Das Angebot auf dem Ausbildungsmarkt soll in diesem Jahr wieder steigen.

Ausbildung oder Studium? Bäcker oder Banker? Nach dem Schulabschluss müssen sich Jugendliche der großen Zukunftsfrage stellen. Die Ausbildungsmesse „Berufe live“ hilft bei der Beantwortung.

Wo liegt die berufliche Zukunft? In Deutschland kann ein Jugendlicher zwischen 350 Ausbildungsberufen wählen. Dazu kommen noch einmal 9600 Studiengänge. Die Qual der Wahl ist also immens groß. Auch auf dem Duisburger Arbeitsmarkt soll das Angebot nach dem durchwachsenen vergangenen Jahr wieder steigen.

„2013 war durch die EEG-Debatte ein schwieriges Jahr auf dem Ausbildungsmarkt. Ich bin aber zuversichtlich, dass es in diesem Jahr besser wird. Durch die demografische Entwicklung gibt es weniger Jugendliche. Die Firmen müssen sich also anstrengen, um Schüler für sich zu gewinnen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link, der Duisburg besonders im Logistik-Bereich für einen starken Standort hält.

Theorie und Praxis verbinden

Schüler ab der Klasse acht konnten sich gestern bei den 70 Ausstellern über die Lage am Markt informieren und erste Kontakte knüpfen. „Sie wollen wissen, ob man ein Praktikum machen muss und wie überhaupt die Chancen stehen reinzukommen. Die Schüler sagen uns, was sie können und wir verraten ihnen, was sie damit anstellen können“, erläutert Azubi Tufan Ayhan, der am HKM-Stand Tipps aus erster Hand gibt.

Zahlen und Fakten zu „Berufe live“

Am Freitag besuchten 6000 Schüler die Ausbildungsmesse, die von der Einstieg GmbH im Auftrag der IHK durchgeführt wird.

Das Messegelände in der Kraftzentrale im Landschaftspark Nord ist auch Samstag, 8. März, noch für interessierte Jugendliche und deren Eltern in der Zeit zwischen 9 und 16 Uhr geöffnet. Im vergangenen Jahr zählte „Berufe live“ insgesamt 8000 Besucher.

„Viele interessieren sich auch für die Kombination aus Ausbildung und Studium“, ergänzt sein Kollege Matthias Füsgen. Überhaupt geht der Trend heute vermehrt zur dualen Ausbildung. „Dieses System ist momentan der Renner. Die Auszubildenden können die gelernte Theorie am nächsten Tag direkt in der Praxis ausprobieren“, erklärt Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, die die Ausstellungsmesse initiiert hat.

Informationen gierig aufgesogen

Neu auf dem Messegelände in der Kraftzentrale des Landschaftsparks ist in diesem Jahr der Berufsparcours, in dem die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in der Praxis testen können. Dort lernen sie, was ein Konditor beachten muss , wenn er Süßigkeiten modelliert, oder das ABC des Restaurantfachmanns, die Servierkunde. „Wichtig ist, dass jeder seine individuellen Stärken kennenlernt“, unterstreicht Landers.

Die Schüler haben die Information mitunter gierig aufgesogen. „Gestern wusste noch gar nicht, was ich nach der Schule machen soll. Jetzt interessiere ich mich für eine Laufbahn bei der Polizei. Ich weiß nun, welche Kriterien ich erfüllen muss, um eine Chance zu haben und habe mir viele Unterlagen mitgenommen, um mich weiter zu informieren“, erzählt Zehntklässler Jura.