Duisburg. . Anfang 2014 sollten laut Bahn die drei versprochenen und bis zu drei Meter hohe Lärmschutzwände entlang der Güterzugstrecke in Duisburg-Neudorf fertiggestellt sein. Doch daraus ist wieder nichts geworden. Nun müssen erneut Sperrpausen bewilligt werden. Über eine offenbar unendliche Geschichte.
Die Anwohner entlang der Güterzugstrecke in Neudorf müssen weiter auf die Fertigstellung der insgesamt drei versprochenen und bis zu drei Meter hohen Lärmschutzwände warten. Das lang ersehnte Ende des Projektes mit Pleiten, Pech und Pannen seit dem Baubeginn im Februar 2011 war von der Deutschen Bahn noch im vergangenen Herbst für Anfang 2014 angekündigt worden. Doch daraus ist wieder nichts geworden.
„Es gibt noch diverse Lücken“, sagt etwa Reinhard Gräber, der an der Koloniestraße in nächster Nähe zur Eisenbahnunterführung wohnt. Wie eine Bahnsprecherin auf Nachfrage bestätigt, konnten die Arbeiten während der zuletzt bewilligten Gleissperrungen nicht beendet werden. „Wir gehen davon aus, dass die Lärmschutzwände in diesem Jahr fertig werden“, heißt es jetzt nur noch von Seiten der Bahn.
Probleme mit dem Baugrund
Der Grund: Die Folgen der „Schlechtleistung des inzwischen gekündigten, ursprünglichen Bauunternehmens“, die in der Vergangenheit bereits zu massiven Verzögerungen geführt hätten, seien gravierender als angenommen. So musste laut Bahn beispielsweise an vielen Stellen der dritten und mit 1355 Metern längsten Schallschutzwand im Bereich Kolonie-, Mozart- und Lotharstraße deutlich mehr nachgearbeitet werden als geplant. So seien zahlreiche Gründungsrohre und Stützenstellungen sanierungsbedürftig gewesen.
Zudem habe es Probleme mit dem Baugrund gegeben, die das „Einbringen der Gründung“ erschweren. Die dritte Wand sei zu 65 Prozent, die erste im Bereich Steinbruchstraße/Lotharstraße mit einer Gesamtlänge von 655 Metern (525 Meter Wand plus 130 Meter Verlängerung) zu rund 45 Prozent fertiggestellt. Bei der mit 150 Metern kürzesten zweiten Wand zwischen Pootbach und Steinbruchstraße müsse noch am meisten gemacht werden. Hier seien bislang nur die Gründungsrohre eingebaut, der Fertigstellungsgrad liege bei 15 Prozent.
Neue Gleissperrungen sind beantragt
Wann die Arbeiten konkret wieder aufgenommen werden können, ist laut Bahn nicht klar. Neue Gleissperrungen seien beantragt, aber noch nicht bewilligt. Das kann auch dauern, denn der reguläre Bahnbetrieb hat Vorrang.
Die aktuellen Verzögerungen haben auch Auswirkungen auf die Baukosten. Die ursprünglich kalkulierten 2,3 Millionen Euro werden nicht ausreichen, bereits im vergangenen Herbst war von einer Erhöhung um einen nicht bezifferten sechsstelligen Betrag die Rede. Die Bahn nennt keine konkrete Zahlen, bestätigt aber, dass die Kosten weiter steigen werden.