Sie haben das zwar das gleiche Parteibuch, geraten bei der Lösungssuche für eine gesunde Finanzbasis des Zoos aber hefitg aneinander: Zwischen CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler und Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak, passt derzeit nicht nur das sprichwörtliche Blatt Papier, sondern mindestens ein ganzer Elefant. Der Vorstandsvorsitzende des Duisburger Kreditinstituts war über den per Pressemitteilung in die Welt posaunten Vorschlag der CDU jedenfalls so verwundert, dass er Medienvertreter gestern kurzerhand zur „sachlichen Aufklärung“ des Themas gebeten hatte.
„Warum man solche Vorschläge macht, darauf habe ich keine Antwort gefunden und dafür habe ich auch kein Verständnis. Denn damit ist niemandem gedient, es schafft nur unnötige Irritationen“, erklärte Tomalak und nannte im Anschluss eine lange Liste an Gründen, warum das CDU-Modell zur Zoo-Finanzierung „völlig außerhalb dessen ist, was man überhaupt machen kann und was zulässig ist.“
Dabei will CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler nach eigener Aussage „eine kluge Lösung“ gefunden haben, die doch „auf dem Tisch“ liege. Sein Vorschlag: Statt den Sparkassen-Gewinn an die Stadt auszuschütten und die Summe durch die Körperschaftssteuer zu schmälern, könne die Sparkasse doch direkt zwei Millionen an den Zoo spenden.
Verbotene Umgehung
Sparkassen-Chef Tomalak allerdings filetierte den Vorschlag gestern in die Bestandtteile seiner Unmöglichkeit: Die Ausschüttung der zwei Mio Euro an die Stadt sei bis 2016 fest im Haushaltssicherungsplan verankert, der Stadt würde dadurch rund eine halbe Million Euro an Gewerbesteuern entgehen, zudem würde die Sparkasse dann mit dem Zoo ein städtisches Unternehmen über Spenden und zu Lasten von Steuern finanzieren, das Ganze wäre ein steuerlich relevanter Umgehungstatbestand, eine verdeckte Gewinnausschüttung und damit gesetzlich verboten, und nicht zuletzt könne das ohnehin nicht der Rat entscheiden, sondern nur die Verbandsversammlung auf Vorschlag des Verwaltungsrates.
CDU-Fraktionschef Enzweiler hätte das wissen müssen, er gehöre beiden letztgenannten Sparkassengremien an, merkte Tomalak zudem an und warnte davor, die Sparkasse in Wahlkampfzeiten ins schlechte Licht zu rücken. „Es gibt kein Duisburger Unternehmen, das mehr für den Zoo leistet als die Sparkasse“, sagte Tomalak, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Zoos ist. Seit 2010 hätten die Zuwendungen an den Tierpark jährlich zwischen 300.000 und 400.000 Euro gelegen, alleine 2014 seien es bisher 350.000 Euro, unter dem Strich insgesamt 1,8 Mio Euro. Zum anstehenden 80-jährigen Zoo-Jubiläum kündigte der Sparkassen-Chef eine weitere „besondere Aufmerksamkeit“ an.
Stadt-Zuschuss reicht nicht
Der Zuschuss der Stadt in Höhe von 2,1 Mio Euro sei für den Zoo „auf Dauer“ nicht ausreichend, man werde „weitere Anstrengungen“ unternehmen: „Aber wenn die Einnahmen durch Eintrittsgelder um 900.000 Euro einbrechen und das Minus nur bei 500.000 Euro liegt, dann zeigt das auch, dass hier bereits gespart wurde.“