Duisburg.

Armut im Alter: Immer mehr ältere Menschen in Duisburg brauchen einen Nebenjob – obwohl sie schon im Rentenalter sind. Darauf weist IG Bauen-Agrar-Umwelt hin. Nach Angaben der Gewerkschaft waren am Ende des ersten Quartals 2011 insgesamt 4.005 Senioren in Duisburg als Mini-Jobber beschäftigt. Damit stieg die Zahl der Senioren-Jobber in den vergangenen acht Jahren um 28 Prozent. 2003 wurden die Daten erstmalig erhoben .

„Die wenigsten Senioren jobben, weil ihnen das eine willkommene Abwechslung im Rentenalltag bringt. Die allermeisten müssen allerdings arbeiten, weil sie von ihrer Rente alleine sonst nicht leben können. Glück hat, wer beides verbinden kann“, so Friedhelm Bierkant, Bezirksvorsitzender der IG BAU. „Immer weniger Menschen in Duisburg schaffen es, sich nach einem langen Berufsleben tatsächlich zur Ruhe zu setzen. Statt wohlverdientem ‚Rentenabend’ droht immer mehr Senioren der Fall in die Altersarmut“, so Bierkant. Der Gewerkschafter sieht sich durch die steigenden Zahlen der Senioren-Jobber in seiner Forderung nach einer „armutsfesten, gesetzlichen Rentenversicherung“ bestätigt.

Besonders groß sei das Risiko von Altersarmut bei Geringverdienern. Es werde die treffen, die heute mit einem geringen Stundenlohn, mit Zeitarbeit oder mit Mini-Jobs über die Runden kommen. Dumpinglöhnen, Leiharbeit und befristeten Jobs müsse man den Garaus machen.