Duisburg. Der Einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum sollte bargeldlose Zahlungen einfacher machen. Doch das scheint bei so einigen Computern der SB-Terminals in den Banken noch nicht umfassend angekommen zu sein.

Sepa, der Einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, sollte ab Februar dieses Jahres bargeldlose Zahlungen einfacher machen. Doch das scheint bei so einigen Computern der Selbstbedienungs-Terminals in den Geldinstituten noch nicht umfassend angekommen zu sein. Schwierigkeiten bereiten vor allem Sepa-Überweisungen, die maschinell ausgefüllt und mit der erforderlichen Iban-Nummer versehen wurden, wenn Kunden diesen Beleg an den Terminals einlesen lassen wollen.

Fünf erfolglose Versuche

Diese Erfahrung machte auch die Verfasserin dieses Artikels, als sie per Überweisung die Rechnung für ein Zeitschriftenabonnement begleichen wollte. Der vorgedruckte Überweisungsschein wurde zwar anstandslos von dem SB-Terminal eingelesen, alle Zahlen waren korrekt, doch den Auftrag annehmen wollte die Maschine nicht. Auch der zweite Versuch an einem anderen Terminal schlug fehl. Ebenso der dritte und vierte.

Der fünfte erfolgte mit Unterstützung einer Angestellten der Deutschen Bank-Filiale, gelangte aber ebensowenig zum Ziel. Der Automat weigerte sich, den Zahlungsauftrag anzunehmen, was die Bankangestellte bedauernd zur Kenntnis nahm und empfahl, es in einigen Tagen noch mal zu versuchen, da es derzeit bei Sepa-Überweisungen einige Probleme mit den SB-Terminals gebe. „Das ist bei anderen Banken ähnlich“, fügte sie noch entschuldigend hinzu.

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Probleme beim scannen

Womit sie recht hat. So bestätigte die Volksbank Rhein-Ruhr auf Anfrage der NRZ, dass auch an ihren Terminals vorgedruckte Sepa-Überweisungen zuweilen nicht angenommen werden. „Augenscheinlich gibt es ein Problem beim scannen der Überweisungsträger“, erklärt Yvonne Rettig. Den Grund dafür konnte die Marketing-Mitarbeiterin zwar nicht nennen, mutmaßte aber, dass das Rechenzentrum möglicherweise die Software der Geräte noch nicht entsprechend aktualisiert habe. „Wir können derzeit unseren Kunden in einem solchen Fall nur empfehlen, sich mit Hinweis auf dieses Problem an unser Schalter-Personal zu wenden. Das wird dann die Überweisung ausführen. Natürlich zu den günstigeren Gebühren, die auch am SB-Terminal angefallen wären.“

Was tun, wenn der Auftrag nicht angenommen wird

Sollte ein Terminal die vorgedruckte Sepa-Überweisung nicht annehmen, drücken Sie die Korrektur-Taste und geben Sie die Iban-Nummer per Hand ein. Achtung: keine Leerstellen zwischen den Ziffern lassen!

Wer seine Überweisungen per Hand ausfüllt, darf ebenfalls keine Leerstellen bei der Iban-Nummer zwischen den Ziffern lassen. Zudem sollte man darauf achten, dass die Ziffern exakt in die vorgegebenen Kästchen passen.

Die Sparkasse Duisburg, die ein eigenes Rechenzentrum hat, kennt diese Probleme mit vorgedruckten Sepa-Überweisungsträgern so nicht. „Ein generelles Problem dieser Art gibt es bei uns nicht. Aber wir haben festgestellt, dass unsere Selbstbedienungs-Terminals seit dem 1. Februar empfindlicher auf Iban, die Schreckliche, reagieren“, beantwortete Pressesprecher Andreas Vanek unsere Anfrage mit Humor.

„Die Sensibilisierung bei der Erfassung ist größer. Das heißt, wenn bei eigenhändig ausgefüllten Überweisungen mal eine Ziffer über den vorgegebenen Strich geht, gerät der Kollege Computer schon mal ins Straucheln. Diese Fehlerquelle liegt bei uns aber um 0,5 Prozent.“

Die Commerzbank indes kennt diese Probleme gar nicht. „ Nach Rücksprache mit der zuständigen Fachabteilung kann ich für die Commerzbank, und damit auch für die Filialen in Duisburg sagen, dass in der zentralen Verarbeitung von beleghaften Überweisungen Störungen dieser Art nicht bekannt sind“, erklärte Pressesprecher Matthias Kretschmer.

Erweiterung der Software

Die Deutsche Bank hat sich nach der Anfrage der NRZ umgehend auf die Suche nach der Fehlerursache gemacht und entdeckt, dass auf vom Rechnungssteller vorausgefüllten Überweisungen die Iban-Nummer oft Leerstellen enthält. Laut Auskunft der Presseabteilung, muss die Iban aber für die elektronische Nutzung ohne Leerzeichen angegeben werden. Die Scanner-Software sei aktuell für 22-stellige Ibans für Deutschland ausgelegt. Ein technischer Fehler im eigentlichen Sinne läge aber nicht vor. „Um zukünftig für unsere Kunden die Einreichung von SEPA-Zahlungen weiter zu vereinfachen, findet derzeit eine Erweiterung der Scanner-Software statt.“