Duisburg. Grund zur Freude gibt es bei den gelben Engeln in letzter Zeit nicht so viel. Bei der Einweihung der neuen ADAC-Zentrale in Duisburg im Dellviertel lobten die Kunden indes den Service und schauten sich das neue Gebäude auch. Auch einen Überschlagssimulator konnte man ausprobieren.

Bei der Einweihung des neuen Duisburger Centers des größten deutschen Automobilclubs interessiert sich kaum jemand für Statistik-Skandale.

Der ADAC hat im Moment wenig Grund zum Freude. Erst die Diskussionen um geschönte Teilnehmerzahlen bei Abstimmungen, dann Unstimmigkeiten über Privatflüge in ADAC-Hubschraubern. Da kommt so ein Tapetenwechsel doch sehr gelegen, um mal wieder etwas zu feiern. Am Samstag-Vormittag hat der ADAC in sein neues Center an der Realschulstraße im Dellviertel eingeladen. Allenthalben gute Laune, Luftballontierchen, eine Tombola, Kinderschminken und kalte Schnittchen. Da stören Fragen zur Großwetterlage nur: „Bitte wenden Sie sich an die ADAC-Bundeszentrale in München“, heißt es streng bis genervt zu diesem Thema von Filialleiterin Beate Hufen.

"Beschissen wird man überall"

Auch die Kunden wollen wenig von der allgemeinen Situation wissen: „Beschissen wird man doch überall“, sagt zum Beispiel Christel Zimmermann und ihr Mann Heinrich ergänzt: „Wer am großen Geld sitzt, der will nunmal noch mehr.“ Die meisten Gäste nehmen den Automobilclub sowieso eher pragmatisch: „Es kommt auf die Hilfe an, die ich bekomme, wenn ich eine Panne habe“, wiegelt Elmar Bockermann ab, der schon seit 1995 ADAC-Mitglied ist.

Dass die Situation trotzdem nicht ganz normal ist, sieht man aber schon daran, dass das ZDF zur Einweihung des neuen Gebäudes vorbeischaute. Und dieses neue Center sehen sowohl Kunden als auch Mitarbeiter durchweg positiv: „Das alte Gebäude war ein langer dunkler Schlauch, die Kunden standen teilweise bis zur Straße hinaus in der Schlange. Außerdem gab es keine kostenfreien Parkplätze“, erinnert sich Beate Hufen. Das neue Center ist sehr hell und mit einem großen Parkplatz ausgestattet. Die täglich bis zu 200 Kunden können nun auch über ein elektronisches Aufrufsystem betreut werden. „Das macht alles doch viel fairer“, findet Vertriebsleiter Joachim Modrow. Wie fair die knapp 116.000 Duisburger ADAC-Mitglieder ihren Club finden, muss die Zukunft zeigen. Zumindest mit ihrem neuen Anlaufpunkt waren die Anwesenden am Samstagmorgen bei seiner Einweihung zum größten Teil zufrieden.