Duisburg. Für ordentlich Blitzlichtgewitter sorgte in diesen Tagen das 30. Koala-Baby des Duisburger Zoos. Das kleine Mädchen kam bereits vor einem halben Jahr zur Welt, traute sich jedoch erst jetzt aus dem mütterlichen Beutel heraus. Nun sucht der Zoo auf seiner Facebook-Seite nach einem passenden Namen.

Es muss was dran sein an diesen kleinen, grauen Beuteltieren: Mittlerweile schon im 20. Jubiläumsjahr leben die Bären, die keine sind, im Duisburger Zoo, und immer noch ist jede öffentliche Präsentation eines Jung-Koalas, der aus der Beutel-Mutter lugt, ein Kamera klickendes und surrendes Medienereignis.

So auch am Mittwoch, als das nunmehr 30. Koala-Baby im Blitzlichtgewitter auf die Waage musste. Der jüngste Spross kam vor gut einem halben Jahr auf die Welt und wuchs im schützenden mütterlichen Beutel heran. Er verlässt ihn erst seit kurzem, macht aber schon Ausflüge und ist bei der Kontaktaufnahme zu den Artgenossen alles anders als scheu. Der langjährige Koala-Pflegerleiter Mario Chindemi spricht gar von einem „selbstbewussten und unheimlich forschen Mädchen“.

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Das Weibchen entstammt einer französisch-australischen Koala-„Ehe“. Mutter Eora wurde 2010 im Zoo Beauval geboren und kam im März 2013 an den Kaiserberg. Dem Zoo Duisburg war es nach über einjähriger Vorarbeit zur gleichen Zeit gelungen, einen stattlichen, knapp zehn Kilogramm schweren Koala-Mann erstmals direkt aus Australien zu importieren. Der sechsjährige Irwin aus dem Zoo Taronga wurde von seiner Pflegerin in Duisburg eingewöhnt und trägt nun wichtige Gene in die europäische Koala-Population.

Facebook-Voting zur Namensvergabe

Erstmals startet der Zoo jetzt auf seiner facebook-Seite ein Voting zur Namensvergabe. Da Eora nach einem Volksstamm der Aboriginies benannt ist, die ursprünglich in der Bucht von Sydney heimisch waren, schlägt Tierpark-Direktor Achim Winkler drei Namen aus der Sprache der Eora vor:

Barani (übersetzt: Gestern)
Woomera (traditioneller Wurf stock der Aboriginies)
Yiribana (dieser Weg)

Mit dem Jungtier leben aktuell zehn Koalas im Duisburger Zoo, nachdem Ende 2013 hier geborene Tiere an den Zoo in Dresden abgegeben wurden. Geburten aus Duisburg leben mittlerweile in Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Schottland und Österreich.

So attraktiv die Koala-Anlage, die in der ehemaligen Heuscheune vor 20 Jahren bezogen wurde, so kostenintensiv ist die Haltung: über 90.000 Euro kostet sie im Jahr. Vor allem das weitgehend aus den USA eingeflogene Futter – pro Tag frisst ein Koala bis zu 1,5 Kilo Blätter – verschlingt Geld, zumal neuerdings das harte Blattwerk nicht mehr als Futter gilt, sondern als Zierplanze verzollt werden muss (Winkler: „Das verstehe, wer will“). Aus Kostengründen will der Zoo jetzt Eukalyptus vor Ort von Bauern anbauen lassen.